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Victoria Held: «Ich gebe immer Vollgas – auch bei Regen»

Victoria Held hat am Eidgenössischen Turnfest in Biel den dritten Rang im Siebenkampf erreicht. Bei den Athletik- Juniors des TV Landquart trainiert die Bonaduzerin nun für die Schweizer Mehrkampf-Meisterschaften im August.

Südostschweiz
26.06.13 - 02:00 Uhr

Von Bignia Buchli

Leichtathletik. – «Ich habe mich für eine Aussensportart entschieden, da scheint eben nicht immer die Sonne», sagt Victoria Held gut gelaunt. Heute ist das Aufwärmen auf der 400-Meter- Rundbahn in Landquart doppelt wichtig, denn es regnet gerade Bindfäden bei kühlen Temperaturen. Trainiert wird trotzdem, denn «Zielstrebigkeit» bezeichnet die junge Sportlerin als wichtigen Erfolgsfaktor. Viermal pro Woche reist die Bonaduzerin mit dem Zug nach Landquart, um mit ihren Kollegen zusammen Schnelligkeit, Ausdauer und Technik zu verbessern. Einmal zusätzlich stärkt sie ihre Muskeln allein im Kraftraum nach vorgegebenem Trainingsplan.

Wer Siebenkampf betreibt, muss vielseitig sein: Neben den Laufdisziplinen 200 Meter, 800 Meter und 100 Meter Hürden gehören Hochsprung, Weitsprung, Kugelstossen und Speerwerfen zum Programm. Letzteres bezeichnet die 17-Jährige momentan als ihre Lieblingsdisziplin, da es ihr beim Speerwurf gerade speziell gut läuft. «Motivationsprobleme habe ich keine, weil ich lässige Trainer und Kollegen habe und natürlich die Erfolge geniesse.»

Bronze am «Eidgenössischen»

Einen grossen Triumph durfte die Athletin am vorletzten Wochenende am Eidgenössischen Turnfest in Biel feiern. Es war ihre erste Teilnahme an einem «Eidgenössischen». Bei optimalen Bedingungen und einer tollen Atmosphäre habe sie einen lässigen Wettkampf in Magglingen erlebt, sagt Held. Da es keine Altersgrenzen gab, startete sie in der Kategorie der Frauen; die Bündnerin erreichte den dritten Rang. Mit dem Kranz auf dem Kopf machte sie ihrer Namensvetterin, der römischen Siegesgöttin Victoria, an der Siegerehrung alle Ehre.

Zweite in der Schweizer Bestenliste

Noch stolzer ist Held auf ihren Sieg vom vergangenen Mai an einem nationalen Meeting der Kategorie U18. «Mit meiner jetzigen Saisonpunktzahl belege ich momentan den zweiten Rang im schweizerischen Vergleich. Der nächste Schweizer Mehrkampf findet bei uns ins Landquart statt, wo ich mir eine Platzierung unter den ersten fünf erhoffe», meint Held. Als Fernziel bezeichnet die Kanti-Schülerin das Bestreiten internationaler Wettkämpfe, sofern sich ihr Sport auch weiterhin mit der Schule vereinbaren lässt.

Vollgas auch in der Schule

Manchmal sei es schon streng, neben der «Kanti» jeden Abend ausser dienstags und dazu noch am Samstagmorgen zu trainieren, bemerkt Held und präzisiert: «Aber ich gebe immer Vollgas, in der Schule sowie im Sport, so dass ich ganz selten ein Training ausfallen lasse.» Ende Saison spüre sie aber sehr wohl gewisse Ermüdungserscheinungen.

Bereits in der Primarschule war Held sportlich aktiv, damals noch in der Mädchenriege und im Geräteturnen in Bonaduz. Ihre Mutter, ebenfalls Leichtathletin, erkannte das Talent der Tochter und begann sie zu fördern. «Es war mir sofort klar, dass ich alle Disziplinen bestreiten will. Am Siebenkampf gefällt mir die Vielseitigkeit und dass ich ganz alleine für meine Erfolge und Niederlagen verantwortlich bin», erklärt die Bündnerin. «Als Einzelkämpferin kann ich zudem meinen Übungsplan nach meinen Bedürfnissen zusammenstellen und mir eigene Ziele setzen.» Held packt ihren Speer und stellt sich dem Kampf gegen den Regen.

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