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Uzner CVP im Abseits: Knatsch unter Parteien um Wahlpodium

Vier neue Bewerber für den Uzner Gemeinderat kreuzen am Mittwoch am Wahlpodium die Klingen. FDP, SP und SVP sind dabei, die CVP fehlt. Sie wollte auch die Bisherigen vor Ort haben – und stellt nun ihre Kandidaten separat vor.

Südostschweiz
26.08.12 - 02:00 Uhr

Von Roland Lieberherr

Uznach. – Vor den Gemeindewahlen brodelt es zwischen den Uzner Ortsparteien. Grund ist das Wahlpodium vom Mittwochabend: Dort stellen sich die neuen Kandidaten, die den Sprung in den Gemeinderat schaffen wollen, der Bevölkerung vor. Zwei FDP-, ein SVP-Bewerber und eine SP-Anwärterin lassen sich auf den Puls fühlen – grosse Abwesende ist die CVP.

Gründe dafür gibt es mehrere: Einerseits sei der Podiums-Termin ohne Rücksprache mit der Partei festgelegt worden, sagt CVP-Ortspräsident Sandro Lendi: «Die Organisatoren haben ungenügend kommuniziert. Am Termin gab es nichts mehr zu rütteln. Und zwei der drei CVP-Kandidaten sind an diesem Datum verhindert.» Aufgrund ihrer Behördentätigkeit, betont Lendi.

«Kein Diktat»

Heisst, die einzige neue CVP-Kandidatin, Sandra Giger-Bigger, hätte am Mittwoch Zeit. Denn schliesslich geht es beim Podium um die neuen Anwärter. Lendi präzisiert: «Stimmt. Jedoch geht vergessen, dass auch die Bisherigen noch nicht gewählt sind. Und die Partei wollte ausdrücklich, dass alle Kandidaten, also auch die Bisherigen, am Podium teilnehmen können.»

Deshalb hätten die Uzner CVP-Mitglieder an der Nominationsversammlung beschlossen, der Podiumsdiskussion fernzubleiben. Lendi: «Entweder sind alle dabei oder niemand. Wir lassen uns nicht alles diktieren.»

FDP-Ortspräsident Oskar Pfister, dessen Partei das Wahlpodium zusammen mit der örtlichen SP, SVP und dem Verein «Läbe für alli» organisiert, bedauert die Abwesenheit der CVP. Doch er hält fest: «Die Uzner FDP hat alle Parteien angeschrieben, ob sie an einem Podium nach den Sommerferien interessiert seien. Alle Parteien ausser der CVP haben den Vorschlag begrüsst.» Vermutlich würden sich die Christdemokraten mit der Absage ins eigene Fleisch schneiden. «Denn das Wahlpodium ist eine ideale Plattform, die neuen Kandidierenden der gesamten Bevölkerung zu präsentieren – und nicht nur den Mitgliedern der einzelnen Parteien», so Pfister.

Keine Parteihearings «wie üblich»

Just dies schwebte der CVP vor. Man habe alle anderen Kandidaten an die CVP-Nominationsversammlung eingeladen, um sich dort vorzustellen. «Das war bisher Tradition – beispielsweise auch bei der letzten Ersatzwahl in den Schulrat», erklärt Lendi. Die anderen Parteien hätten diese Möglichkeit aber nicht wahrnehmen wollen und ebenso den CVP-Kandidaten abgesagt, bei deren parteiinternen Hearings aufzutreten.

FDP-Ortspräsident Pfister kontert: «Terminlich ist es den Kandidaten gar nicht möglich, bei allen Parteien vorzusprechen.» Zudem hätten die meisten Parteien zu diesem Zeitpunkt ihre Kandidaten noch gar nicht nominiert. Ein Podium sei daher die richtige Lösung. «Dort haben alle Bürger die Gelegenheit, die vorgeschlagenen Kandidaten kennenzulernen.»

Eigene Kandidatenpräsentation

Dies hätten sie auch im kleineren Rahmen bei der CVP, entgegnet Lendi. Denn die Partei gibt der Uzner Bevölkerung nun in einer separaten Veranstaltung die Möglichkeit, ihren drei Gemeinderatsbewerbern – Sandra Giger-Bigger (neu), Paul Rüegg (bisher), Felix Schnyder (bisher) – auf den Zahn zu fühlen. Die Wählerschaft ist eingeladen, mit den CVP-Kandidaten am Samstag, 1. September, von 9 bis 11 Uhr, im Restaurant «Krone» in Uznach bei Kaffee und Gipfeli ins Gespräch zu kommen.

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