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Unerwartet hoher Geburtstag für Gesellschaftsschreck Ozzy

Selbst wer Ozzy Osbournes Musik nie gehört hat, weiss, wer er ist. Dank geschickter PR-Arbeit und mitteilungsfreudiger Familie ist der Heavy-Metaller an seinem 65. Geburtstag fast bekannter als je zuvor.

Südostschweiz
03.12.13 - 01:00 Uhr

Von Britta Gürke und Annette Reuther (sda)

Los Angeles. – Für die einen ist er der menschgewordene Skandal, der auf der Bühne Tieren den Kopf abbeisst, für andere ein genialer Selbstvermarkter. Wieder andere sehen in ihm eine lebende Legende. Die einen verbinden dröhnenden Hardrock mit ihm, die anderen Leichenfledderei und eine verrückte Familie mit Hang zum Exhibitionismus.

Wieder an der Spitze der Charts

Der britische Rocker Ozzy Osbourne ist nicht nach jedermanns Geschmack, und bestimmt ist er nicht ganz «normal». Dem Tod schon mehrmals von der Schippe gesprungen, feiert der Sänger der Metal-Band Black Sabbath heute seinen 65. Geburtstag. Viele hätten nie für möglich gehalten, dass er dieses Alter jemals erreichen würde.

Denn als ordentlicher Rockstar dröhnte sich der Mann mit den langen Haaren und der bunt getönten Brille jahrelang mit Drogen und Alkohol zu. Zu seinem düsteren Image trugen dämonische Botschaften und skandalöse Konzerte bei. Derzeit ist Osbourne wieder Black Sabbath auf Tour – in nahezu originaler Besetzung. Mit der Platte «13» hat es die Band wieder an die Spitze der Charts geschafft.

Doku-Soap mit der Familie

Dem jüngeren Publikum ist Ozzy Osbourne vor allem als exzentrischer Vater einer exzentrischen Familie in der Doku-Soap «The Osbournes» bekannt, mit der er Anfang des Jahrtausends Einblick in sein Haus und Heim gab. Seitdem stehen auch seine Kinder, darunter vor allem die 29-jährige Tochter Kelly im Licht der Öffentlichkeit. Neben Ozzys Alkohol- und Drogenproblemen finden seither auch Kellys Privatsachen in die Klatschspalten.

Die «Beatles of Heavy Metal»

Als Sohn eines Werkzeugschlossers wuchs der Musiker in den Nachkriegsjahren mit fünf Geschwistern als John Michael Osbourne mit Spitznamen Ozzy in Birmingham auf. Seine Eltern schufteten in Schichtarbeit, und der Junge sorgte schon früh für Probleme. Seine Spenglerlehre brach er ab, später versuchte er sich als Mitarbeiter in einem Schlachthof, in einer Autofabrik und bei einem Bestatter. Als Jugendlicher sass er mehrere Wochen im Gefängnis, weil er bei einem Einbruch ertappt wurde.

Osbournes musikalischer Durchbruch kam Ende der Sechzigerjahre, als sich aus der Band Polka Tulk nach und nach Black Sabbath entwickelte. Die «Beatles of Heavy Metal» (so das Magazin «Rolling Stone») machten das Genre einem breiten Publikum bekannt und ebneten Metal-Bands wie Metallica oder Iron Maiden den Weg. Nach seinem Rausschmiss bei Black Sabbath wegen Alkohol- und Drogenproblemen Ende der Siebzigerjahre bastelte Osbourne an seiner Solokarriere («Blizzard Of Ozz»), begab sich in Entzugskliniken und trat später auch wieder mit seinen Ex- Kollegen auf.

Gattin Sharon war seine Rettung

Zum Fürchten waren nicht nur Black-Sabbath-Alben wie «Paranoid» oder «Masters of Reality». Manchem gerann auch bei Osbournes Konzerten das Blut in den Adern. Einmal biss der «Prince of Darkness» einer Fledermaus den Kopf ab, worauf er gegen Tollwut geimpft werden musste und mehrere Schwächeanfälle erlitt.

Vor dem frühen Eintritt in die Reihe der toten Hardrocker wurde Ozzy Osbourne nach seinem eigenen Bekunden von seiner zweiten Frau Sharon gerettet, die sich um seine Karriere kümmerte und die auch sein Leben in die Hand nahm. Vor wenigen Monaten gab es Gerüchte über eine Trennung, weil Ozzy einen Rückfall in die Sucht hatte. Doch dem Musiker zufolge ist er bereits wieder trocken und sauber, und alles ist wieder gut.

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