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Traumlos: Der FC Zürich trifft auf Bayern München

Der FC Zürich hat für die Playoffs der Fussball-Champions- League sein Traumlos gezogen. Er trifft am 16. oder 17. August und am 23. oder 24. August auf Deutschlands Rekordmeister Bayern München. Das Rückspiel findet im Letzigrund statt.

Südostschweiz
06.08.11 - 02:00 Uhr

Von Stefan Wyss

Am Ende waren Zürichs Chancen auf den Wunschgegner 50 Prozent. Als mögliche Widersacher blieben bei der Auslosung am Sitz der Uefa in Nyon Bayern München und Olympique Lyon. Als die Bayern gezogen waren, holte Uefa-Direktor Giorgio Marchetti den Zettel des FCZ aus dem Los-Topf. Der Zürcher Wunsch wurde erfüllt. Nach der enttäuschenden Kulisse gegen Lüttich (10 500) ist gegen Bayern ein ausverkaufter Letzigrund zu erwarten.

Bayern ist fast unerreichbar

«Die Play-offs sind schwierig, dann will ich gleich den härtesten Brocken von allen», sagte stellvertretend Stürmer Admir Mehmedi. Der Weg in die Champions League dürfte für den FCZ gegen Bayern wohl verstellt sein. Im Prinzip ist Bayern für einen Schweizer Klub unerreichbar. Allein mit Sponsoring und Merchandising setzten die Deutschen 2010 über 170 Millionen Euro um. Aber krasser Aussenseiter wären die Zürcher auch gegen Arsenal, Lyon, Villarreal und Benfica Lissabon gewesen.

Trainer Urs Fischer konzentriert sich derzeit auf die nächsten Gegner in der Meisterschaft. Sein Team hat in der Super League noch keinen Punkt geholt, und trifft vor dem Hinspiel gegen Bayern noch auf die Erzrivalen Grasshoppers und FC Basel. «Die Bayern müssen wir noch ausblenden. Das Kerngeschäft ist die Meisterschaft, und da müssen wir endlich eine gute Leistung über 90 Minuten abrufen.»

22-facher Deutscher Meister

Kalt liess den Coach die Auslosung der Play-offs gleichwohl nicht. «Als Bub habe ich immer die Bundesliga geschaut. Ich bin damit aufgewachsen. Noch heute bin ich ein Fan von Bayern München.» Über Chancen mochte er nicht sinnieren. Dass in «zwei Spielen immer alles möglich» ist, ist eine Floskel, welche Aussenseiter oft bemühen. Wichtig sei, dass die Mannschaft sich auf diese Spiele freue. «Wir sind belohnt worden für unsere Leistung gegen Lüttich. Es gibt nicht viele Vereine in der Welt mit dem Renommee von Bayern München.»

Ein paar Eckdaten untermauern Fischers Aussage. 22-mal wurde Bayern München deutscher Meister. Nach einem Jahr ohne Titel und nur Platz 3 in der Bundesliga – deshalb müssen sich die Bayern ihre Champions-League-Teilnahme in den Play-offs verdienen – soll im nächsten Mai mit dem neuen Trainer Jupp Heynckes die Schale zum 23. Mal nach München geholt und erstmals seit 2001 die Champions League gewonnen werden. Zumal der Final am 19. Mai in der eigenen Allianz Arena stattfindet.

Für dieses grosse Ziel gab Bayern allein für die Transfers von Goalie Manuel Neuer sowie der Verteidiger Jérôme Boateng und Rafinha über 40 Millionen Euro aus. In seinem Kader stehen neben Neuer und Boateng sechs weitere deutsche Nationalspieler (Philipp Lahm, Holger Badstuber, Toni Kroos, Thomas Müller, Bastian Schweinsteiger und Mario Gomez).

Zudem leistet sich Bayern die Weltstars Arjen Robben und Franck Ribéry. Gegen Zürich dürften sowohl der Holländer als auch der Franzose dabei sein. Sie haben ihre Sprunggelenkverletzungen überwunden und hoffen schon morgen beim Bundesligastart gegen Borussia Mönchengladbach auf einen Einsatz.

Dass Bayern für einen Schweizer Spitzenverein im Normalfall eine Nummer zu gross ist, erlebte Basel in der letztjährigen Champions League. Trotz ansprechenden Leistungen verlor es die Gruppenspiele 1:2 und 0:3.

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