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Süss und haarig, was zum Erfolg führt

Die Swiss Skills sind Geschichte. Im Glarnerland gibt es «Süsses und Haariges» zu feiern. Vier junge Frauen, darunter ein Goldmädchen aus der Region, sind reich an Erlebnissen und Erfahrungen von den Berufsmeisterschaften zurückgekehrt.

Südostschweiz
23.09.14 - 02:00 Uhr

Von Brigitte Tiefenauer

Glarus. – Das Styling ist gewagt, gigantisch. «Wir hatten mega Spass», erzählt Luana Maurmo von der Herausforderung, ihrem Model, der Glarner «Steinbock»-Wirtin Diana Bezulla, die beste Frisur zu verpassen.

Beflügelt vom Tagessieg in der Vorausscheidung vom Donnerstag (Ausgabe vom Samstag), ist die 21-Jährige, Coiffeuse bei Dätwyler Intercoiffure in Glarus, am Sonntag ins Swiss-Skills-Finale der zwölf Besten gestartet. «Mit dem Ziel, mindestens Dritte zu werden», gibt sie zu.

Spass und viel gelernt

An der grossen Schlussfeier standen dann die jeweils drei Medaillengewinner aus den insgesamt 70 bewerteten Berufssparten im Zentrum. Luana Maurmo hat diese Top-Lorbeeren knapp verpasst. Eine leise Enttäuschung sei noch nicht ganz vom Tisch, gesteht sie zwar. Aber die Begeisterung über das «Riesenerlebnis» überwiege. Vor allem die Arbeit am Model habe «mega Spass» gemacht. Obwohl sie ausgerechnet damit die entscheidenden Punkte eingebüsst hat. «Geschmacksache halt», meint sie dazu.

Gepunktet hat sie im Finale vom Sonntag wie schon am Donnerstag mit der Hochsteckfrisur und dem Männerhaarschnitt an Puppen. «Ich war locker, nichts brachte mich aus der Ruhe. Und ich habe viel gelernt.»

Ein «Goldmädchen» darf das Glarnerland ein bisschen mitfeiern. Melanie Perez aus Maseltrangen arbeitet zwar in Horgen, das Gold der Dätwyler-Coiffeuse glänzt aber auch in den Glarner Filialen.

Ein Ticket für die WM

Das Schönste seien die vielen Leute gewesen, sagt Melanie Perez. «Ach ja, und die Goldmedaille natürlich», schiebt sie nach. Ganz gelandet ist sie offensichtlich noch nicht nach dem Höhenflug am Sonntag.

Die Überraschung sei mächtig – obwohl sie sich zugegeben ein hohes Ziel gesetzt habe. Mit dem Tagessieg am Donnerstag war der Wettkampfstart perfekt. Die Konkurrenz am Sonntag sei dann stark gewesen, die Herausforderung, ihre Werke im Finale am Sonntag nochmals zu toppen, enorm.

Gepunktet hat Perez schliesslich mit ihrem Model, Jasmin Bürgi aus Schänis, und sich am Ende an die Spitze der insgesamt 36 Coiffeusen gesetzt. Theoretisch ist sie damit gerüstet für eine Mitgliedschaft im Nati-Team. «Wenn ich dort aufgenommen werde, kann ich mit offenen Türen für die Berufsweltmeisterschaft 2015 in São Paulo rechnen.»

Um Erfahrung und Erlebnis reicher

Mit Marina Christen und Sagaydaw Boe Zimmermann haben die Glarner Confiserie Zur Blume und die Bäckerei Ammann in Mollis und in Amden vielversprechende Botschafterinnen nach Bern geschickt. Zwar hat es bei den Detailhandelsfrauen nicht zu Medaillen gereicht. Beide nennen sich aber um ein Erlebnis und um viel Erfahrung reicher.

Christen, im Doppeljob als Berufsfrau und Mutter einer kleinen Tochter, ist überzeugt: «Ich habe es gut gemacht.» Ihre Arbeit sei geglückt. Den Moment, «als mein herbstlicher Schautisch fertig und genau so war, wie ich ihn mir vorgestellt hatte», bezeichnet sie als Höhepunkt.

Enttäuschung ist auch bei Zimmermann nicht auszumachen. Im Gegenteil: «Ich habe mir bereits mit der Qualifikation für die Meisterschaft einen Platz unter den zwölf Besten der Schweiz gesichert. Das macht mich stolz und zufrieden.» Den Anlass, die Zeit in Bern und die vielen Leute dort habe sie in vollen Zügen genossen.

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