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Stéphane Lambiel möchte grossartige Karriere krönen

Nach Olympia-Silber 2006 und zwei Weltmeister-Titeln will Stéphane Lambiel in Vancouver den Olymp besteigen. Wie der Walliser nimmt auch Sarah Meier zum dritten Mal an Olympischen Spielen teil.

Südostschweiz
09.02.10 - 01:00 Uhr
Stéphane Lambiel möchte grossartige Karriere krönen

Nach Olympia-Silber 2006 und zwei Weltmeister-Titeln will Stéphane Lambiel in Vancouver den Olymp besteigen. Wie der Walliser nimmt auch Sarah Meier zum dritten Mal an Olympischen Spielen teil.

Von Sascha Fey

Eiskunstlauf. – Weil der Schweizer Eiskunstläufer Stéphane Lambiel das Olympia-Feeling unbedingt nochmals erleben will, entschloss er sich nach einer Saison Pause zum Comeback. Dies, obwohl er nach wie vor unter Adduktorenschmerzen leidet und einen immensen Aufwand betreiben muss, um sie unter Kontrolle zu haben. Im Training muss er von Tag zu Tag schauen, was er machen kann.Nichtsdestotrotz sind die Gold-Hoffnungen berechtigt. Zwar erlitt der 24-jährige Lambiel Ende Januar beim Silbermedaillen-Gewinn an den Europameisterschaften in Tallinn im mit viel Spannung erwarteten Duell gegen Jewgeni Pluschenko, der nach drei Saisons ohne Wettkämpfe ebenfalls zurückgekehrt ist, eine deutliche Niederlage – die Differenz betrug 16,85 Punkte. Dennoch wurde er darin bestärkt, den Olympiasieger bezwingen zu können.

Möglichst keine Fehler

Denn bei den Programm-Komponenten, der früheren B-Note, den Schritten und Pirouetten weist er gegenüber Pluschenko Vorteile auf. Lambiel hat mit «Wilhelm Tell» von Gioachino Rossini und der neuen Kür «La Traviata» von Giuseppe Verdi einmal mehr zwei spektakuläre Programme auf die Beine gestellt, die in Estland ein sehr gutes Echo erhielten. Klar ist aber, dass sich der neunfache Schweizer Meister keine Fehler erlauben darf und alle drei Vierfach-Toeloops – einer im Kurzprogramm, zwei in der Kür – sauber stehen muss. Der Russe verfügt bei den Sprüngen über eine enorme Sicherheit und begeht kaum Fehler.Es wäre allerdings verfehlt, die Männer-Konkurrenz auf einen Zweikampf zu reduzieren. Die Ausgangslage präsentiert sich spannend. Insbesondere Weltmeister Evan Lysacek muss man auf der Rechnung haben, auch wenn er zuletzt als Dritter bei den amerikanischen Meisterschaften nicht zu überzeugen vermochte. Vor allem dann, wenn er den Vierfach-Toeloop hinbekommt. Weiter sind US-Meister Jeremy Abbott, die Japaner Nobunari Oda und Daisuke Takahashi, der Kanadier Patrick Chan sowie nicht zuletzt der Franzose Brian Joubert zu nennen.

Sarah Meiers Wut

Sarah Meier reist mit einem fünften EM-Rang und einer gehörigen Portion Wut im Bauch nach Vancouver. Die 25-jährige Bülacherin fühlte sich in Tallinn benachteiligt, weil ihr im Kurzprogramm der Dreifach-Lutz auf einen doppelten abgewertet worden war. Sie war vom fragwürdigen Entscheid dermassen frustriert, dass sie sich erst kurz vor der Kür wieder motivieren konnte. Dadurch löste sie immerhin noch das Olympia-Ticket.Meiers beste Klassierung an Olympischen Spielen ist der achte Rang von 2006 in Turin. Eine Platzierung in den Top 8 wäre auch heuer ein Erfolg. Allerdings muss die EM-Zweite von 2007 und 2008 dafür ihr Optimum abrufen. Mit der Form ist die Zürcher Unterländerin zufrieden, seit Ende November kann sie praktisch ohne Schmerzen trainieren – wegen einer Fersenverletzung konnte sie bislang nur die Schweizer Meisterschaft und die EM zu Ende laufen.Die klare Favoritenrolle bei den Frauen nimmt die Südkoreanerin Kim Yu-Na ein. Allerdings trägt die 19-Jährige die Last einer ganzen Nation auf ihren zarten Schultern. Einzig Mao Asada besitzt das Potenzial, Kim zu schlagen. Die Japanerin muss sich gegenüber den Grands Prix in Paris und Moskau aber mächtig steigern.

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