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Sturm fegt über Turnfest – Dutzende Verletzte in Biel

Schon wieder hat ein starkes Unwetter das Turnfest-Gelände in Biel verwüstet. Diesmal gab es auch Verletzte – Rettungskräfte und die Armee waren gestern Abend im Einsatz.

Südostschweiz
21.06.13 - 02:00 Uhr

Biel. – Auf dem Festgelände des Eidgenössischen Turnfests in Biel wurden durch das Unwetter insgesamt 39 Personen verletzt, wie die Kantonspolizei Bern gestern Abend bekannt gab. Sechs von ihnen wurden schwer verletzt, neun mittelschwer. Die Sturmböen fegten um etwa 18 Uhr über die Wettkampfanlagen. Besonders betroffen waren die Anlagen in Ipsach. Aufnahmen von Schweizer Fernsehen SRF zeigten, wie Teile der Infrastruktur durch die Luft gewirbelt wurden. Die Rettungskräfte waren mit einem Grossaufgebot vor Ort, auch die Armee stand im Einsatz. Bereits bei der Eröffnung vergangene Woche war das Turnfest von heftigen Sturmwinden getroffen worden, damals war es aber bei Materialschäden geblieben.

Superzelle zieht über Westschweiz

Vor den Verwüstungen am Turnfest hatte sich das Unwetter gestern bereits rund um den Genfersee, speziell aber auch in der Stadt Genf und im südlichen Jura, ausgetobt. Gemäss SRF Meteo handelte es sich bei dem Wetterereignis um eine sogenannte Superzelle, die dann bis in die Nordwestschweiz gezogen sei. In Genf wurden zahlreiche Bäume entwurzelt, an mehreren Orten verwandelten sich die Strassen in Bäche. Das Gewitter dauerte zwar nur rund eine Viertelstunde, wurde aber von starken Windböen begleitet. Innert kürzester Zeit war der Boden von Hagelkörnern mit einem Durchmesser von rund einem Zentimeter bedeckt. In weniger als einer halben Stunde gingen in Genf zudem 20 Millimeter Regen nieder, wie SRF Meteo weiter mitteilte. Wegen Überflutungen, heruntergefallener Äste und entwurzelter Bäume musste die Feuerwehr Dutzende Male ausrücken. Verletzt wurde hier aber niemand.

Am Genfer Flughafen wurden Windböen mit 118 Kilometern pro Stunde gemessen, ein Messinstrument in der Nähe registrierte gar 130 Kilometer pro Stunde. Der Wind verschob einige kleine, leichte Flugzeuge. Ein Container kollidierte mit einem Linienflugzeug. Auch ins Flughafengebäude drang Wasser ein, wie ein Sprecher erklärte. Der Flugbetrieb wurde laut Skyguide während rund 20 Minuten eingestellt.

Gewitter im Misox

Erste Gewitter hatte es bereits am Morgen gegeben. Betroffen waren laut SRF Meteo vor allem das Bündner Südtal Misox und das Bleniotal im Kanton Tessin. Am Nachmittag hatte sich zudem der Föhn verstärkt: Auf dem Gütsch im Kanton Uri wurden 156 Kilometer pro Stunde gemessen, auf dem Jungfraujoch 117 Kilometer pro Stunde. (sda/so)

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