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Studenten-Wohnheim soll bis 2017 einen Bruder bekommen

Das erste Studenten-Wohnheim der Hochschule für Technik Rapperswil war innert Tagen ausgebucht. Weil die Schule weiter wächst, braucht es laut HSR-Rektor Hermann Mettler ein zweites. Bis April wird ein konkretes Projekt erarbeitet.

Südostschweiz
31.10.14 - 01:00 Uhr

Von Pascal Büsser

Rapperswil-Jona. – 1500 junge Menschen studieren zurzeit an der Hochschule für Technik Rapperswil. 100 von ihnen wohnen im neuen Studierendenwohnheim an der Oberseestrasse, das Anfang August feierlich eingeweiht wurde. Doch der Bedarf an günstigem Wohnraum ist weit höher.

Die Stiftung zur Förderung der HSR will deshalb ein zweites Wohnheim bauen. Sie wird dafür einen Kredit von 50 000 bis 60 000 Franken sprechen, wie Stiftungspräsident Otto Hofstetter auf Anfrage sagt. Bis im nächsten Frühjahr soll das Architekturbüro Rüegg aus Rapperswil-Jona in Absprache mit der Stadt ein konkretes Bauprojekt erarbeiten. «Dann entscheiden wir definitiv über den Bau», so Hofstetter.

«Copy-Paste nicht möglich»

Die Wahrscheinlichkeit, dass es an der Oberseestrasse 99 ein zweites Studentenwohnheim gibt, ist laut Hof-stetter hoch. «Wir sind im Stiftungsrat vom Projekt überzeugt.» Denn die 85 für Schweizer Studenten reservierten Wohnungen im bisherigen Heim waren innert Tagen weg. «Es gibt be- reits eine Warteliste», so Hofstetter. 15 Wohneinheiten sind ausländischen Austausch-Studierenden vorbehalten.

«Ein zweites Wohnheim für unsere Studierenden ist nötig», sagt auch HSR-Rektor Hermann Mettler dezidiert. Die Frage sei nicht ob, sondern wann. Denn in den nächsten fünf Jahren rechnet Mettler mit 1800 Studierenden an der HSR, 300 mehr als heute.

Ursprünglich wollte die HSR-Stiftung bereits im Sommer 2016 ein zweites Wohnheim einweihen. Denn die meisten Wohnungen werden bis 2017 besetzt bleiben, wenn die jetzigen Bewohner ihr Bachelor-Studium abgeschlossen haben. «Dies werden wir aufgrund der noch zu leistenden Vorarbeiten nicht schaffen», sagt Hofstetter.

So ist der Landkauf mit der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde noch nicht abgewickelt. Ebenso könne beim Bauprojekt nicht einfach die «Copy-Paste-Taste» gedrückt werden. Da es nebenan beim Schulhaus Weiden ebenfalls einen Neubau gibt, wollen Stadt und Architekten das Gebäude in ein Gesamtkonzept einbetten. Der neue Zeithorizont lautet 2017 oder allenfalls gar 2018.

Wenn im nächsten Frühling ein konkretes Projekt vorliegt, könne man mehr über den Zeitplan sagen, so Hofstetter. Bis dann soll auch die Frage der Finanzierung geklärt werden.

Kosten von gut 11 Mio. Franken

Das neue Heim soll in etwa gleich viel kosten wie das erste, welches für die Stiftung als Bauherrin mit 11,5 Mio. zu Buche schlug.

9,5 Mio. Franken stammen als Kredit von der Bank Linth. Rund zwei Mio. wollte die Stiftung per Sponsoring von Firmen und Privaten sammeln. «Dieses Ziel werden wir nicht erreichen», sagt Hofstetter, der persönlich Gönner zu motivieren versucht. Aktuell stehe man bei 1,4 Mio. Franken. «Die Finanzierung ist aber zurzeit gesichert», sagt Hofstetter.

Zumal von der Stadt Rapperswil-Jona ein Darlehen von 1,5 Mio. Franken zu günstigen Konditionen in Aussicht steht. «Dieses Darlehen gibt uns zusätzlichen Halt», so Hofstetter. Es muss von der Bürgerschaft an der nächsten Versammlung im Dezember noch abgesegnet werden.

HSR-Rektor Mettler hofft auf das Wohlwollen der Bevölkerung. «Ich spüre, dass alle mithelfen wollen, dass sich die HSR zum Wohle der Region entwickelt.» Das Wohnheim sei insbesondere von Bedeutung, um sich im gesamtschweizerischen Hochschul-Wettbewerb gut zu positionieren.

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