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Stabile Währungsunion ist für Steinbrück unabdingbar

Der ehemalige deutsche Finanzminister Peer Stein- brück hat gestern am St. Gallen Symposium die Bedeutung der europäischen Gemeinschaftswährung unterstrichen.

Südostschweiz
05.05.12 - 02:00 Uhr

St. Gallen. – Umgang mit Risiko: Das Thema des St. Gallen Symposiums, das am Donnerstag und gestern zum 42. Mal an der Universität St. Gallen (HSG) stattfand, hat 600 Führungskräfte und 200 Studierende in einen Dialog treten lassen. Die Schuldenkrise stand dabei im Zentrum. Der ehemalige deutsche Finanzminister und mögliche SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück sagte gestern zur Rolle Deutschlands in Europa, sein Land müsse alles Interesse haben, dass die Währungsunion nicht gesprengt werde. Deutschland gehe es gut, so lange es auch seinen zahlreichen Nachbarn gut gehe.

Der Ausgang der Wahlen in Frankreich sei für die weitere Entwicklung Europas nicht massgebend. Ob weiter Nicolas Sarkozy oder künftig François Hollande an der Spitze Frankreichs steht – die Raison d’être der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich bleibe die gleiche, sagte Steinbrück. Die G-20-Länder ausserhalb Europas, etwa die USA, erwarteten, dass Deutschland in Europa ein führende Rolle einnehme. Doch das sei nicht ganz einfach. Weil Deutschland den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust verantworten müsse, sei der Begriff Leadership («Führerschaft») negativ besetzt. Darum, so Steinbrück, brauche Deutschland starke Partner wie Frankreich.

Kampf um Vertrauen

Der ehemalige griechische Ministerpräsident Giorgios Papandreou hatte am Donnerstag ebenfalls dazu aufgerufen, Europa müsse zusammenstehen bei der Bewältigung der Schuldenkrise. Griechenland befinde sich im Umbruch und kämpfe wieder um Vertrauen. Sowohl Papandreou als auch Steinbrück sagten, das wohl grösste Problem Europas sei die Jugendarbeitslosigkeit. (sda)

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