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Spital Linth: Politik macht Druck

Nun will die Politik Antworten zum Notfallpraxis-Projekt des Spitals Linth. Drei Kantonsräte gelangen mit einer Anfrage an Regierungsrätin Hanselmann.

Südostschweiz
01.11.14 - 01:00 Uhr

Von Urs Schnider

Rapperswil-Jona. – Das Spital Linth kommt weiter unter Druck. Dessen Projekt, in Rapperswil-Jona über die Köpfe der dortigen Ärzteschaft hinweg eine Notfallpraxis zu eröffnen, war bereits von 34 Ärzten harsch kritisiert worden. Nun haben drei Kantonsräte eine «einfache Anfrage» an die Regierung eingereicht.

Das Vorgehen sowie das Projekt des Spitals würden «in einem klaren Widerspruch zu zahlreichen Aussagen» stehen, welche Regierungsrätin Heidi Hanselmann in der Vergangenheit gemacht habe, begründet Mitunterzeichner Nils Rickert den Vorstoss.

Kleines Gesundheitszentrum

Der Präsident der Grünliberalen See-Gaster, Nils Rickert, erläutert: «Regierungsrätin Hanselmann hat in der Debatte zum 930-Mio.-Investitionspaket für die Spitäler immer wieder betont, dass der Staat nicht als Betreiber von Gesundheitszentren infrage kommt, weil damit die niedergelassenen Ärzte konkurrenziert würden.» Dies ist auch einer der Vorwürfe der Ärzteschaft Rapperswil-Jona, welchen diese Anfang Woche in der «Südostschweiz» erhoben hatte.

Rickert sagt dazu: «Was das Spital Uznach in Rapperswil-Jona plante, wäre aber de facto ein kleines Gesundheitszentrum.»

Auch SVP-Kantonsrätin Barbara Keller-Inhelder unterstützt den Vorstoss: «Es ist inakzeptabel», so Keller, «dass Exponenten des Spitals Linth hinter dem Rücken der Ärzteschaft Rapperswil-Jona eine Konkurrenzinstitution organisieren.»

Vom Spital Linth war gestern keine Stellungnahme zum politischen Vorstoss zu erhalten. Spitaldirektor Urs Graf war nicht erreichbar. Sein Sekretariat stellte eine Antwort auf nächste Woche in Aussicht. Und sein Stellvertreter Stephan Bärlocher sah «keine Not», Grafs Stellungnahme vorzugreifen.

Die Ärzteschaft Rapperswil-Jona sieht sich in ihrer Einschätzung bestätigt und sei nun «sehr gespannt auf die Antworten aus Hanselmanns Gesundheitsdepartement», wie Daniel Holtz sagte.

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