Spital in Ilanz kooperiert eng mit Churer Zentrumsspital

Ilanz/Chur. – Die Gemeindedelegierten des Spitalverbands Surselva haben an ihrer Versammlung von Montag grünes Licht gegeben: Die vor allem auf Einzelfallbasis bereits bestehende Kooperation zwischen dem Regionalspital in Ilanz und dem Kantonsspital in Chur wird deutlich ausgeweitet. In Zukunft übernimmt ein paritätisch zusammengesetzter «Kooperationsvorstand» die strategische Führung des Ilanzer Spitals; als erster Präsident des Gremiums amtiert gemäss einer gestern publizierten Medienmitteilung Mathias Bundi, Präsident des Spitalverbands Surselva, Delegierter des Vorstands ist mit Arnold Bachmann der CEO des Kantonsspitals Graubünden. Das Regionalspital Surselva behält seinen operativen Direktor in der Person des kürzlich neu gewählten CEO Urs Kellenberger.

Wahlfreiheit und Unabhängigkeit

Der entsprechende Managementvertrag zwischen den Spitälern wurde laut Mitteilung noch an der Delegiertenversammlung unterzeichnet. Das oberste Ziel des Vertrags sei die Qualität und Versorgungssicherheit für die Patienten in der Surselva; er gewährleiste diesen zugleich auch die Wahlfreiheit und den beiden Krankenhäusern die unternehmerische Unabhängigkeit. Das Regionalspital erbringe weiterhin alle Leistungen, die es anbieten könne. Wo dies nicht der Fall sei, arbeite es primär mit dem Zentrumsspital zusammen.

«Durch die verstärkte Kooperation sollen Fallverluste in der Surselva gestoppt und neue Fälle generiert werden», heisst es in der Mitteilung. Das Kantonsspital Graubünden wiederum sichere sein Einzugsgebiet für Zentrumsleistungen nachhaltig – «Fälle, die in ein Zentrumsspital überwiesen werden müssen, bleiben im Kanton.» Beide Spitäler erhoffen sich zudem in verschiedenen Bereichen einen finanziellen Nutzen aus Synergien.

Oberstes Organ des Regionalspitals in Ilanz bleiben die Verbandseinwohner, wie es in der Botschaft an die Delegierten heisst. Auch die weiteren Organe der Spitalorganisation sind weiter im Amt. Die Aufgaben, die mit dem täglichen Betrieb und der Führung des Ilanzer Spitals zu tun haben, werden allerdings vom Verbands- an den neuen Kooperationsvorstand abgetreten. Geplant ist zudem, das Spital im Jahr 2015 in eine AG umzuwandeln, um die «Entflechtung von der Politik voranzutreiben».

Sukkurs von Regierungsrat Rathgeb

Die vertiefte Kooperation der beiden Spitäler entspreche genau der Strategie des Kantons, wird Regierungsrat Christian Rathgeb in der Mitteilung zitiert. Und: Für die Bildung des seit geraumer Zeit diskutierten Gesundheitszentrums Surselva stünden nun «alle Türen offen». (jfp)