See-Gaster hat im Kantonsrat plötzlich einen Sitz mehr
Klammheimlich ist der Wahlkreis See-Gaster zu einem zusätzlichen Sitz im Kantonsrat gekommen. Die St. Galler Grünliberale Karin Ilg wohnt seit April in Rapperswil-Jona.
Klammheimlich ist der Wahlkreis See-Gaster zu einem zusätzlichen Sitz im Kantonsrat gekommen. Die St. Galler Grünliberale Karin Ilg wohnt seit April in Rapperswil-Jona.
Von Pascal Büsser
Rapperswil-Jona/St. Gallen. – 16 Sitze stehen See-Gaster im St. Galler Kantonsrat zu. Doch in diesem Frühling hat das Linthgebiet, von der Öffentlichkeit unbemerkt, einen Sitz dazugewonnen – zulasten des Wahlkreises St. Gallen.
Karin Ilg, grünliberale Parlamentarierin aus der Kantonshauptstadt, hat ihren Wohnsitz nach Rapperswil-Jona verlegt. «Der Liebe wegen», wie die 34-jährige Primarlehrerin erklärt.
Rechtlich ist der Wohnsitzwechsel kein Problem. «Bei einer Kandidatur gibt es keine gesetzliche Grundlage für eine Wohnsitzpflicht im Wahlkreis», sagt Stephan Ziegler vom kantonalen Dienst für politische Rechte.
Es stellen sich politische Fragen
Die Kantonsverfassung gebe einzig vor, dass ein amtierender Parlamentarier im Kanton wohnhaft sein müsse.
Doch politisch stellen sich einige Fragen. Wirft sich Ilg mit dem Wohnortswechsel nun auch für See-Gaster regionalpolitisch ins Zeug? «Es geht ja im Rat nicht immer um regionale Fragen», meint sie diplomatisch. «Ich denke, dass ich mit meinem Hintergrund grundsätzlich die städtische Bevölkerung vertrete.» Zu ihrer politischen Zukunft hat Karin Ilg einen klaren Entscheid gefällt.
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