Sean Simpson wie Ottmar Hitzfeld
Das Schweizer Eishockey- Nationalteam der Männer spielt morgen in den Achtelfinals gegen Lettland – und nicht gegen Norwegen, wie es viele erwartet hatten. Schuld daran sind die Slowaken mit ihrem Remis gegen Russland.
Das Schweizer Eishockey- Nationalteam der Männer spielt morgen in den Achtelfinals gegen Lettland – und nicht gegen Norwegen, wie es viele erwartet hatten. Schuld daran sind die Slowaken mit ihrem Remis gegen Russland.
Von Klaus Zaugg
Sotschi. – Eigentlich hatten alle mit Norwegen als Achtelfinalgegner gerechnet. Sean Simpson war von den Chronisten schon ausgiebig zu den Chancen und Risiken der Achtelfinalpartie gegen die Norweger befragt worden. Doch dann holten die Slowaken gestern gegen die Russen sensationell einen Punkt – und nun heisst unser Gegner in den Achtelfinals Lettland. Ausgerechnet Lettland. Im ersten Gruppenspiel haben wir gegen diesen Gegner durch ein Tor 7,9 Sekunden vor Schluss 1:0 gewonnen.
Die Letten haben auch gegen Tschechien (2:4) und Schweden (3:5) verloren. Alles andere als ein Sieg wäre eine bittere Enttäuschung für die Schweiz. Ja, es wäre die Mutter aller Niederlagen seit der Amtsübernahme von Sean Simpson vor der WM 2010. Der Eisberg, der unsere Hockey-Titanic versenkt. Doch einer der Schweizer, dessen Name uns gerade entfallen ist, warnt vor Überheblichkeit: «Die Letten sind ja nicht bloss die Lakers …»
Bodenmann für Suri
Noch ist offen, ob Zugs Topskorer Reto Suri spielen darf. Sean Simpson nahm nach dem 0:1 gegen Schweden einen Wechsel vor, der ihm im Fussball landesweite Bewunderung und seitenweise zusätzliche Medienpräsenz bescheren und ihn zum Ottmar Hitzfeld des Hockeys machen würde: Er nahm Reto Suri aus der Mannschaft und brachte Simon Bodenmann – und der erzielte gegen die Tschechen das 1:0. Simpson wehrt jedes Lob ab. «Im Fussball gibt es eben viel weniger Wechsel, und jeder Einzelne ist viel bedeutender.»
Suri etwas überrascht
Ob Reto Suri für die Achtelfinals ins Team zurückkehrt, bleibt offen. Beim gestrichenen Training liess Simpson die gleichen Linien laufen wie gegen Tschechien. Die Verbannung auf die Tribüne hat er Suri nicht begründet. «Simpson hat mir einfach gesagt, dass ich zuschauen muss. Ohne weitere Erklärung.» Suri akzeptiert diesen Entscheid. «Ein wenig bin ich zwar überrascht. Unsere Linie hat gegen Lettland gut und gegen Schweden nicht schlecht gespielt.» Aber er verstehe, dass der Coach nach dem 0:1 Umstellungen machen musste. Bei der Silber-WM in Schweden hatte Reto Suri alle Partien bestritten.
Im Viertelfinal gegen Kanada
Wenn die Schweiz gegen Lettland gewinnt, dann warten im Viertelfinal die Kanadier. Sie gewannen in Vancouver nach einem hartumkämpften Endspiel gegen die USA Olympa-Gold.
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