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Schwyz plant Jugendolympiade

Zusammen mit Luzern und Zentralschweizer Winter- sportorten bereitet der Kanton Schwyz eine Bewerbung für die Olympischen Winter-Jugendspiele im Jahr 2020 vor.

Südostschweiz
27.10.10 - 02:00 Uhr

Von Ruggero Vercellone

Schwyz. – «Ja, es stimmt», sagt der Schwyzer Sportamtchef Hansueli Ehrler auf Anfrage. «Zusammen mit anderen Sportverantwortlichen der Zentralschweiz sind wir auch im Kanton Schwyz zurzeit am Erarbeiten der Detailplanungen.» Nach dem diesjährigen Erfolg der ersten Olympischen Jugend-Sommerspiele in Singapur sollen im Jahr 2012 vom 13. bis 22. Januar in Innsbruck zum ersten Mal Olympische Jugend-Winterspiele durchgeführt werden. Über 1000 Athletinnen und Athleten im Alter von 14 bis 18 Jahren werden sich dort in 15 olympischen Wintersportdisziplinen messen.

2020 in der Zentralschweiz?

Innsbruck und das Tirol bereiten sich bereits ganz konkret auf diese Olympischen Jugendspiele vor. Im Januar 2020 könnten diese Spiele in der Zentralschweiz stattfinden.Ein Komitee rund um die Luzerner Werner Grossniklaus und Urs Fankhauser hat sich nämlich zum Ziel gesetzt, diese olympische Veranstaltung in die Zentralschweiz zu holen. Die Stadt Luzern würde als Host City fungieren, mögliche Austragungsorte für die verschiedenen Disziplinen wären Meiringen/Hasliberg, Engelberg, Andermatt, Stoos, Einsiedeln mit dem Hoch-Ybrig, Sörenberg, Zug und Luzern. Aus dem grössten Teil dieser Regionen seien bereits positive Zustimmungs-Bekenntnisse erfolgt, wissen die Initianten. Auch der Kanton Luzern begrüsse die Kandidatur und sei gewillt, diese sowohl finanziell als auch ideell mitzutragen.

«Eine Nummer zu gross»

Der Schwyzer Sportamtchef Hansueli Ehrler vertritt die Meinung, «dass die Idee für solche Olympischen Jugendspiele im Kanton Schwyz sicher auf fruchtbaren Boden fallen könnte». Der zuständige Regierungsrat Walter Stählin sei über die Bemühungen einer Kandidatur im Bild. Auf dem Stoos wäre die von der FIS homologierte Klingenstockpiste laut Ehrler mit einigen Anpassungen sicher als Abfahrtsstrecke für den Nachwuchs möglich. Im Hoch-Ybrig wären Riesenslalom- und Slalom-Pisten realisierbar. Einsiedeln mit seinen Sprungschanzen wäre ebenfalls mit einigen Anpassungen im Infrastruktur- und Zuschauerbereich für einen solchen Anlass geeignet.Die Kandidatur der Region Zentralschweiz für die Durchführung der «grossen» Olympischen Spiele im Jahr 2022, so wie das in der Zeitung «Sonntag» ins Spiel gebracht worden ist, beurteilt Ehrler allerdings «als wohl eine Nummer zu gross». Allerdings könnte sich Ehrler durchaus vorstellen, dass die Durchführung von Olympischen Jugendspielen wichtige Erkenntnisse liefern könnte für eine spätere Kandidatur für die «richtigen» Olympischen Spiele.Die Initianten schätzen die Kosten für eine Kandidatur auf etwa 1,8 Millionen Franken. Die Investitionskosten für die Infrastruktur werden auf rund 30 Millionen Franken geschätzt. Das Grobbudget für die Kandidatur sieht vor, dass diese Kosten über Sponsoring (rund eine Million) und die öffentliche Hand (rund 750 000 Franken) getragen werden. Ehrler führte aus, dass der Kanton Schwyz sein allfälliges finanzielles Engagement über den Lotteriefonds abwickeln würde. Zusicherungen seien aber noch nicht erfolgt.Bis Mitte November nächsten Jahres wollen die Initianten ihr Kandidatur-Dossier, das vorher durch Swiss Olympic nominiert werden soll, beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) einreichen. Die definitive Vergabe der Jugendspiele 2020 wird Mitte 2013 erwartet.

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