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Schweizer Springreiter lösen Olympia-Ticket

Die Schweizer Springreiter haben gestern an der EM in Madrid ihr Saisonziel erreicht und sich für London 2012 qualifiziert. Am Ende resultierte für das Schweizer Team im Nationenpreis der sechste Rang.

Südostschweiz
17.09.11 - 02:00 Uhr

Von Peter Wyrsch

Reiten. – Die Schweizer überflügelten Irland dank eines guten zweiten Nationenpreis-Umgangs deutlich, hielten Spanien im Zaum und sicherten sich dank Platz 6 zusammen mit Holland und Schweden das Olympia-Ticket. «Ich bin enorm erleichtert und glücklich», freute sich der Schweizer Equipenchef Urs Grünig. «Wir haben unser Primärziel, auf das wir stets den Fokus gerichtet haben, erreicht und sind nächstes Jahr in London mit einer Mannschaft dabei. Mit dem Aufstieg in die Top-Liga, der überraschend kam, haben wir dieses Jahr alle Ziele erreicht. Der Gewinn einer EM-Medaille war nicht realistisch, vor allem nach dem misseratenen Auftakt im EM-Jagdspringen nicht.»

Der Nervenbelastung standgehalten

Die Schweizer Equipe mit Steve Guerdat/Jalisca Solier (8 Punkte und Streichergebnis im zweiten Nationenpreis-Kurs), Beat Mändli/Louis (0), Clarissa Crotta/West Side (4) und Pius Schwizer/Carlina (4) hielt der enormen Nervenbelastung stand und steigerte sich letztlich noch vom achten auf den sechsten Schlussrang, verpasste indes eine EM-Medaille deutlich.

Bei schwüler Hitze erlitten die Schweizer Hoffnungen durch Startreiter Steve Guerdat einen Dämpfer. Der Jurassier verschätzte sich mit seiner Stute Jalisca Solier am Naturoxer und patzte wie im ersten Nationenpreis-Umgang am Donnerstag erneut am Einsprung zur Zweierkombination, als er den Rhythmus verlor.

Dafür lieferte Beat Mändli mit Louis eine fabelhafte Runde. Ohne eine einzige Stangenberührung drehte der Schaffhauser mit seinem Oldenburger-Walach eine souveräne Passage und bewies, welch Klassereiter er ist.

Im Kampf um EM-Medaillen scheiterten die Titelverteidiger aus der Schweiz bereits im Jagdspringen am Mittwoch, in dem nur Beat Mändli mit Louis als Dritter die Erwartungen erfüllte. So bleibt es im seit 1975 eingeführten Mannschaftswettkampf bei 13 Team-Medaillen, sofern in der Einzelwertung kein Reit-Wunder geschieht.

Titel an Deutschland

Zum siebten Mal liess sich Deutschland als Mannschafts-Europameister feiern. Der Weltmeister mit Marco Kutscher/Cornet Obolensky, dem überragenden und im Einzelklassement führenden Carsten-Ott Nagel/Corradina, Janne-Friederike Meyer/Lambrasco und Ludger Beerbaum/Gotha zeigte eine makellose Leistung und siegte nach drei Blankorunden mit 10,41 Punkten überlegen vor Frankreich (15,95) und Grossbritannien (22,46).

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