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Schwarze News für Deep Green

Auf der Website des Rechenzentrums, das in Mollis am Walensee entstehen soll, heisst es immer noch: «Die Zukunft ist grün, tiefgrün.» Doch Deep Green ist sie nicht mehr.

Südostschweiz
17.04.13 - 02:00 Uhr

Näfels/Mollis. – Das Unternehmen Deep Green habe den Rechtsstreit um diesen Namen verloren, meldet das Online-Medium «Inside-it.ch». Bis Ende August müsse jetzt ein neuer Name gefunden werden.

«Inside-it.ch» beruft sich auf ein Urteil vom 22. Februar, in dem das Obergericht Glarus entschieden habe, dass der Name Deep Green per sofort nicht mehr benutzt werden dürfe. Ein Weiterzug des Urteils habe man sich bei Deep Green zwar überlegt, erklärte Richard Ritter, Delegierter des Verwaltungsrates, gegenüber dem Online-Medium.

Doch weil das möglicherweise einen jahrelangen Rechtsstreit nach sich gezogen hätte, habe man letzte Woche eine Vergleichsvereinbarung unterschrieben. Danach verzichtet Deep Green auf einen Rekurs und muss die Umfirmierung im Gegenzug erst bis Ende August statt, wie im Urteil verfügt, sofort vornehmen.

Konkurrenz zieht vor Gericht

Vor Gericht wurde der Streit ausgefochten, weil eine Namensverwechslung mit dem Bündner Internetprovider Deep aus Chur oder mit dem Datacenter Green in Lupfig möglich gewesen wäre – zumal Deep Green als direkter Konkurrent in der gleichen Branche und im gleichen Marktumfeld tätig werden will.

Wassergekühlte Rechner

An seinem Projekt will Deep Green aber festhalten. Es sieht den Bau eines Rechenzentrums in Mollis vor, das mit Wasser aus dem Walensee gekühlt werden soll. Auf einer Fläche von rund 25 000 Quadratmetern soll eine Gesamtnutzfläche von 17 000 Quadratmetern entstehen.

Spekulationen in der Branche, wonach Deep Green das Gesamtprojekt verkaufen wolle, bestätigte Ritter gegenüber «Inside-it.ch» nicht: Das seien nichts als Gerüchte, heisst es dort. Auch die Vermutung, dass nicht einmal eine sogenannte Ausführungsplanung vorliege, habe Ritter dementiert: Diese Planung sei «weitgehend abgeschlossen».

Spatenstich Anfang Sommer

Trotzdem musste der Baubeginn schon mehrfach verschoben werden. Zuletzt hiess es im Juni 2012, dass der «Baustart gegen Ende des 3. Quartals dieses Jahres angestrebt» werde.

Nun erklärte Ritter erneut, dass noch nicht alle nötigen Verträge unterschrieben seien. Deshalb verzögere sich der Spatenstich noch bis zum Sommerbeginn. (mar)

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