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Saubannerzug durch Zürich

Bei Ausschreitungen in Zürich wurden in der Nacht auf gestern Geschäfte geplündert und Gebäude verschmiert. Zudem gingen mehrere Scheiben zu Bruch. Die Polizei musste Tränengas, Gummischrot und Wasserwerfer einsetzen.

Südostschweiz
04.03.13 - 01:00 Uhr

Zürich. – Laut Angaben der Zürcher Stadtpolizei versammelten sich am Samstagabend kurz nach 23 Uhr beim besetzten Binz-Areal an der Uetlibergstrasse mehrere Hundert Personen. In der Folge wuchs die Menschenmenge auf «weit über 1000 Personen» an. Darunter befanden sich auch Linksautonome und Personen aus der Hausbesetzerszene, wie es in der Polizeimitteilung von gestern heisst.

Keine Verhaftungen

Kurz nachdem sich der Demonstrationszug in Bewegung gesetzt hatte, kam es zu ersten Sachbeschädigungen. So wurden unter anderem die Regionalwache Wiedikon und diverse umliegende Gebäude durch Schmierereien und eingeschlagene Fensterscheiben beschädigt. Die Polizei drängte die Demonstranten mit Gummischrot, Reizstoff und einem Wasserwerfer zurück. Der Demo-Zug zog darauf weiter und setzte im Kreis 4, insbesondere in der Umgebung der Langstrasse, Abfallcontainer und Autos in Brand, die durch die Feuerwehr gelöscht werden mussten.

Mehrere Einsatzfahrzeuge wurden beschädigt und Geschäfte geplündert, wie die Polizei schrieb. Nach weiteren Einsätzen von Gummischrot und Tränengas zog sich die immer noch mehrere Hundert Personen umfassende und «sehr aggressive Menschenmenge» gegen 2 Uhr ins Binz-Areal zurück. Verhaftet wurde niemand, wie es bei der Stadtpolizei auf Anfrage hiess. Auch seien keine Meldungen über Verletzte eingegangen. Der Sachschaden wurde mit mehreren Hunderttausend Franken beziffert.

«Ein Zeichen setzen»

Das ehemalige Fabrikgebäude auf dem Binz-Areal wird seit 2006 besetzt und als alternatives Wohn- und Kulturzentrum genutzt. Mit der unbewilligten samstäglichen Kundgebung wollten die Binz-Aktivisten als Reaktion auf die angekündigte Räumung «ein Zeichen setzen», wie sie in einer Mitteilung schrieben. (sda)

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