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Repower trotzt dem Gegenwind

Der Bündner Energie- konzern Repower hat im ersten Halbjahr 2012 einen Gewinneinbruch um 37 Prozent auf 20 Millionen Franken hinnehmen müssen. Darin schlugen sich die Währungssituation und der hohe Steueraufwand in Italien nieder.

Südostschweiz
22.08.12 - 02:00 Uhr

Von Max Mohn und Christian Buxhofer

Repower hat im ersten Halbjahr 2012 einen Umsatz von 1,17 Milliarden Franken erzielt. Dies entspricht einem Rückgang um 5 Prozent. Repower setzte dabei 6 Prozent mehr Strom und 15 Prozent mehr Gas ab. Das Semester sei von hohen Unsicherheiten geprägt gewesen, teilte Repower weiter mit. Einerseits belastete die Währungslage trotz der Nationalbankinterventionen das Unternehmen, das einen grossen Teil seines Umsatzes im Euroraum erwirtschaftet. Die Wirtschaftslage in Europa und das Wetter führten zudem zu einer schwachen Nachfrage und tiefen Preisen. Nicht zuletzt gab es wegen der Einspeisevergütung für Wind- und Sonnenenergie Marktverzerrungen an der Strombörse.

Angesichts der schwierigen Ausgangslage sei das Ergebnis «ansprechend», kommentierte Repower die Zahlen. Der Ebit beträgt bei einer Gesamtleistung von 1,178 Milliarden Franken immerhin noch 53 Millionen Franken (minus neun Prozent gegenüber der Vorjahresperiode). Der Gruppengewinn liegt bei 20 Millionen Franken (minus 37 Prozent).

Die eigenen Wind- und Wasserkraftwerke verzeichneten im ersten Halbjahr 2012 mit 358 GWh eine um beachtliche 19 Prozent höhere Produktion auf.

Brunsbüttel ist vom Tisch

Repower-CEO Kurt Bobst orientierte gestern auch über den Stand der Dinge der verschiedenen Projekte: Endgültig vom Tisch ist das umstrittene Steinkohlekraftwerk Brunsbüttel in Norddeutschland. Der Konzern schrieb seine Beteiligung von sieben Millionen Franken schon per Ende 2011 mit einer Wertberichtigung ab. Von einem Ausstieg aus dem Grossprojekt wollte der Konzernchef bei der Präsentation des letzten Jahresabschlusses noch nicht reden. Nun vermeldet Repower: Auch die Projektinitiantin Südweststrom habe entschieden, die Planungsarbeiten einzustellen. Die nötigen Schritte zur Liquidierung der Projektgesellschaft seien eingeleitet worden. Am Ball bleibt Repower am ebenfalls umstrittenen Steinkohlekraftwerk im süditalienischen Saline Joniche. Das Projekt habe vom italienischen Ministerrat die Zusicherung der Umweltverträglichkeit erhalten. Damit könnten die weiteren Bewilligungsarbeiten eingeleitet werden, vermeldete Repower gestern.

Der Energiekonzern erwartet in der zweiten Hälfte dieses Jahres weiter schwierige Bedingungen. Der Gewinn werde unter jenem des Vorjahrs zu liegen kommen.

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