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Rekordwarmer Winter schont die Kassen der Gemeinden

Der extrem milde Winter schlägt sich positiv in den Rechnungen der Gemeinden nieder. Für die Schneeräumung fielen viel tiefere Kosten an als sonst. Rapperswil-Jona hat fast 300 000 Franken weniger ausgegeben als im Vorjahr.

Südostschweiz
20.04.14 - 02:00 Uhr

So wenig wie dieses Jahr mussten die Schneeräumer noch selten ausrücken

Von Pascal Büsser

Der rekordwarme Winter ist für die Gemeinden der Region ein Segen. Denn die Kosten für die Schneeräumung fielen viel tiefer aus als in normalen Jahren. Dies, nachdem sich der strenge Winter im Vorjahr vielerorts mit 100 000 bis 150 000 Franken Aufwand über Budget niedergeschlagen hatte.

Einen Grossteil der Fahrzeuge und Fahrer für die Schneeräumung kaufen die Gemeinden extern ein. Rapperswil-Jona hat zwischen Oktober und März fast 300 000 Franken weniger ausgegeben für Salz, Splitt und externe Dienste als im Vorwinter, wie Josef Lacher, Leiter Tiefbau, Verkehr und Entsorgung, erklärt.

Im strengen Winter 2012/13 waren mit 347 000 Franken doppelt so hohe Kosten angefallen wie budgetiert. Nun waren sie über 100 000 Franken tiefer als veranschlagt.

«Beim Werkdienst waren ebenfalls grössere Einsparungen möglich», so Lacher. Denn statt über 5000 wie im Vorwinter kamen 2013/14 nur 1162 Arbeitsstunden für den Winterdienst zusammen. In einem normalen Winter sind es rund 2500 Stunden.

Die geringeren Überzeitzuschläge werden sich in der Rechnung der Stadt niederschlagen. Und weil viel weni- ger Arbeitskompensationstage anfallen, bleibt für die total 28 Mitarbeiter des Werkdienstes im restlichen Jahr mehr Zeit für andere Aufgaben.

<strong>Im vereinigten Eschenbach</strong> ist die Abrechnung fürs laufende Jahr noch nicht gemacht, wie Guido Felber erklärt. «Es war aber sicher ein günstiger Winter», sagt der Werkdienstleiter der Fusionsgemeinde. Er schätzt die Kosten auf we- niger als die Hälfte des langjährigen Durchschnitts.

Ob der strenge und kostspielige Winter im Vorjahr sich mit der Rechnung 2014 kompensieren lässt, hängt laut Felber vom Winteranfang Ende Jahr ab. Ganz ausgleichen liessen sich die Kosten nicht. «Im Vorjahr waren sie so hoch, dass wir diesen Winter gar nie mehr hätten ausrücken dürfen, um die Kosten ganz zu kompensieren.»

Neben den fünf Gemeindefahrzeugen sind bis zu 20 gemietete Schneeräumer auf den Strassen von Eschenbach, Goldingen und St. Gallenkappel unterwegs. Die Externen kosten schnell viel Geld. Pro Einsatzstunde kommen laut Felber total rund 4000 Franken zusammen. Der Betrag des eingesparten Salzes nimmt sich demgegenüber eher bescheiden aus. Weniger Salzeinsatz sei aber besser für die Umwelt, hält Felber fest.

<strong>In Kaltbrunn werden</strong> in einem normalen Winter 15 bis 20 Kubikmeter Salz gestreut. «Dieses Jahr waren es nur neun Kubik», erklärt Werkdienstchef Urs Büchel. Im Dorf musste im Januar und Februar des letzten Jahres 14-mal die Schneeräumung ausrücken. In den ersten zwei Monaten dieses Jahres gar nie. Mit entsprechend positivem Effekt auf die Gemeinderechnung.

Auch die Bergstrassen Gublen und Wengi mussten seltener als sonst von Schnee befreit werden. Büchel schliesst aber nicht aus, dass es dort im April noch Einsätze geben könnte. «Letztes Jahr hatten wir letztmals am 30. April gepfadet.»

Während der fehlende Schnee den Sportbahnen Amden einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, profitierte auch im Bergdorf zumindest die Gemeinde. «Die Schneeräumung kam diesen Winter nur auf rund einen Drittel der normalen Einsatztage», sagt Werkdienstchef Franz Thoma.

Während die Gemeinde im Vorwinter 100 000 Franken mehr ausgab als budgetiert. «Es wird ein günstiges Jahr», sagt deshalb Urs Roth. Ob sich die Mehrkosten des Vorjahrs ganz ausgleichen liessen, sei aber fraglich.

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