Regional und international doof

Von Frédéric Zwicker

Wer in der Region lebt, weiss auch, dass das Restaurant «Grynau» bekannt ist für seine Güggeli im Chörbli. Da bin ich kürzlich eines Mittags hingefahren, um zu essen. Auf dem Heimweg hats mich dann in einer Kurve mitsamt dem Motorrad in einen Strassengraben gespickt.

Schön und ein bisschen lustig war, dass dem ersten Auto, das hielt, zwei Damen älteren Semesters entstiegen, deren Kräfte nicht reichten, das Motorrad aus dem Graben zu ziehen, die aber trotzdem munter weiterzogen. Die Reparatur des Gefährts kostete mich 900 Franken. Noch kürzlicher war ich in Wien. Am Freitag folgten mir vier Freunde. Ich war schon am Donnerstag dort. Auf der Hinfahrt liess ich mein Ticket für die Rückfahrt im Zug liegen. Es könne nicht ersetzt werden, hiess es. 114 Franken. Am Freitagmorgen, kurz bevor die Freunde kamen, schloss ich mich aus der gemieteten Wohnung aus. Ich liess innen den Zweitschlüssel im Schloss stecken. Aussen gabs keine Türfalle. Der Schlosser verlangte für seine Arbeit 230 Euro.

Unschön und ein bisschen lustig war, dass der Schlosser, der mir befahl, zur Seite zu stehen, damit ich nicht sehen konnte, wie er mit einem einfachen Draht die Türe öffnete, für diese Arbeit nicht mehr als fünf Sekunden brauchte. Das liess mich an der Sicherheit von Türschlössern, aber auch an der Rechtfertigung der Entlohnung zweifeln. In den vergangenen drei Monaten wurden mir ausserdem zwei iPhones gestohlen, als ich im Nachtzug einschlief. Ungefähr 2200 Franken kosteten mich diese fünf Unachtsamkeiten. Man muss nicht in der Region leben, um zu wissen, dass das recht doof ist.