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Regierung wehrt sich gegen TV-Vorwürfe

Die Bündner Regierung weist Vorwürfe, sie hätte sich im Zusammenhang mit dem Verkauf der Valser Therme an Remo Stoffel nicht korrekt verhalten, entschieden zurück. Die Gemeindeaufsicht sei wahrgenommen worden.

Südostschweiz
24.11.12 - 01:00 Uhr

Chur/Zürich. – In zwei Sendungen am Dienstag und Mittwoch dieser Woche hatte die Sendung «Schweiz aktuell» des Schweizer Fernsehens DRS über den Verkauf der Hotel und Thermalbad Vals AG (Hoteba) an die Stoffelpart, eine Firma des Churer Unternehmers Remo Stoffel, berichtet. Dabei wurde unter anderem die Meinung vertreten, die Gemeindeaufsicht durch den Kanton Graubünden sei mangelhaft gewesen.Zudem wurden Vorwürfe laut, das kantonale Amt für Wirtschaft und Tourismus habe auf die Gemeinde Vals Druck ausgeübt, das Angebot von Stoffel anzunehmen.

Die beiden zuständigen Departementsvorsteher Barbara Janom Steiner und Hansjörg Trachsel versicherten jedoch gestern vor den Medien in Chur, dass sich die zuständigen Ämter des Kantons in der Angelegenheit korrekt verhalten hätten.

Das Amt für Gemeinde habe seine Aufsichtspflicht nicht verletzt, und das Amt für Wirtschaft und Tourismus habe sich in keiner Weise einseitig für das Angebot Stoffel starkgemacht. Im Gegenteil: Dieses habe sich zurückgezogen, nachdem noch eine weitere Offerte eingegangen sei.

Seit Anfang Jahr bekannt

In ihren beiden Beiträgen hatte «Schweiz aktuell» von völlig neuen Erkenntnissen im Zusammenhang mit dem Verkauf der Valser Therme an Stoffel berichtet, die sich aufgrund eigener Recherchen ergeben hätten. Darunter etwa, dass in einer Vereinbarung zwischen Stoffel und der Hoteba eine Entschädigungsklausel festgelegt war und dass Verwaltungsratspräsident Stephan Schmid und sein Vizepräsident Arnold Huber im künftigen Stoffel-Verwaltungsrat ein Sitz versprochen worden war. Neue Erkenntnisse, von denen «Südostschweiz»-Leser allerdings bereits seit Anfang Jahr Kenntnis haben.

Auch die Rolle des Kantons im Zusammenhang mit dem Therme-Verkauf ist im Kanton seit längerer Zeit ein Thema. Auf zwei diesbezügliche Vorstösse der beiden SP-Grossräte Peter Peyer und Jon Pult wies Regierungsrat Hansjörg Trachsel in der Junisession des Grossen Rats jedoch Verdächtigungen, der Kanton habe bei diesem Geschäft nicht rechtmässig gehandelt, zurück.

Laut einer Mitteilung von Radio Grischa wird sich auch die GPK des Grossen Rats auf Antrag der SP-Vertreterin Tina Gartmann mit dem Thema befassen. (be)

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