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Qualifikations-Endspurt im Zeichen des Prestiges

Aus sportlicher Sicht sind die letzten Spiele für die beiden Bündner NLA-Unihockeyteams Alligator Malans und Chur Unihockey ohne Wert. Es geht aber noch ums Prestige: Chur könnte die Quali erstmals seit der Fusion vor Malans beenden.

Südostschweiz
20.01.12 - 01:00 Uhr

Von Jonas Schneeberger

Unihockey. – Dieses Bild hat es gegen Ende der Qualifikationsphase noch nie gegeben: Chur Unihockey steht in der Tabelle vor Alligator Malans. Zwei Punkte trennen die beiden Rivalen. Malans hat noch zwei Gelegenheiten, sein Punktekonto zu äufnen, Chur noch eine. Chur trifft dabei am Sonntag auswärts auf Uster, das nach seinem hervorragenden Saisonstart eingebrochen ist und die Play-offs nur noch rechnerisch erreichen kann. Malans kann noch zweimal zu Hause antreten, zuerst morgen um 18 Uhr gegen das NLA-Zweite Köniz, dann am Sonntag um 17.15 Uhr gegen die drittplatzierten Grasshoppers.

Aus sportlicher Optik sind die verbleibenden Partien sowohl für Malans als auch für Chur wertlos. Für die Play-offs der ersten acht haben sich beide vorzeitig qualifiziert, Aussich- ten auf einen Platz unter den Top 4 und damit das Heimrecht hat keines der beiden Teams mehr. Womit für Malans auch eine neuerliche «Telefonpanne» ausgeschlossen ist.

Die Herrschäftler blamierten sich vor einem Jahr bis auf die Knochen, indem sie es versäumt hatten, sich unmittelbar nach dem letzten Qualifikationsspiel in die Telefonkonferenz der vier Erstplatzierten zur Wahl der Play-off-Gegner einzuschalten. Als Tabellenzweite hätten sie nach Wiler-Ersigen ihren Play-off-Gegner aus den Rängen 5 bis 8 frei wählen dürfen. Stattdessen mussten sie, nachdem die anderen drei Topteams gewählt hatten, nehmen, was übrig blieb: Chur Unihockey. Weil Malans schliesslich trotzdem den Play-off-Final erreichte, blieb der Fauxpas ohne sportliche Folgen.

Entgegengesetzte Formkurven

Ein Bündner Viertelfinal ist diesmal ausgeschlossen. Auch weil Malans zu unbeständig für einen Spitzenplatz ist. Zwar spielte der Vizemeister trotzdem lange vorne mit. Mit vier Niederlagen in Serie machte er zuletzt aber seine komfortable Ausgangslage zunichte. Diametral dazu verläuft die Formkurve bei Chur Unihockey. Das Team von Trainer Thomas Berger hat sich nach Anlaufschwierigkeiten stabilisiert. Dank vier Siegen aus den letzten fünf Partien ist es Malans in der Tabelle gefährlich nahegerückt. Vor dem letzten Wochenende steht Chur bei einem absolvierten Spiel mehr sogar vor Malans auf Platz 5.

Seit der Fusion zu Chur Unihockey 2004 klassierten sich die Churer in der Qualifikation noch nie vor den Rivalen aus Malans. Fürs Prestige sind die verbleibenden Spiele deshalb nicht ohne Wert. «Es ist sicher eine Motivation, dass das so bleibt», sagt Malans-Goalie Martin Hitz. «Aber primär dienen die letzten beiden Partien zur Play-off-Vorbereitung», relativiert er. Ähnlich tönt es auf Churer Seiten. Captain Renato Schneider: «Was zählt, sind die Play-offs. Der Vergleich mit Malans ist in der Qualifikation nicht wichtig.» Die Fans sehen es bestimmt anders.

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