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Polizei sprengt Mädchenhändlerring

Mit einer Razzia in Deutschland sowie in Frankreich und Belgien hat die Polizei einen Mädchenhändlerring gesprengt. Der Verdacht richtet sich gegen einen aus dem Kosovo stammenden Familienclan.

Südostschweiz
25.10.12 - 02:00 Uhr

Die Verdächtigen sollen rund 50 Mädchen und junge Frauen überwiegend aus Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien illegal nach Deutschland, in das benachbarte Ausland oder nach Skandinavien gebracht haben.

Ziel der Durchsuchungen vom Dienstag waren elf Wohnungen in Baden-Württemberg, zwei in Hessen und eine in Niedersachsen, wie das Landeskriminalamt (LKA) in Stuttgart sowie Polizei und Staatsanwaltschaft Konstanz gestern mitteilten. Auch in den französischen Orten Valdahon, Maiche und Nancy wurden Wohnungen durchsucht, ebenso in Belgien.

Der Einsatz der 150 Polizeikräfte in Deutschland richtete sich gegen 22 Verdächtige. Im Raum Singen wurden vier Hauptverdächtige festgenommen. Auf den Familienclan war die Polizei bereits im September 2011 aufmerksam geworden. Bei einer Wohnungsdurchsuchung im Landkreis Konstanz hatten Beamte ein 15-jähriges Mädchen angetroffen, das aus Angst zunächst angab, sich freiwillig bei der Familie aufzuhalten. Bei weiteren Ermittlungen stellte sich dann aber heraus, dass die 15-Jährige offenbar gegen ihren Willen dort festgehalten worden war. (sda)

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