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Pius Truffer sitzt wieder im Therme-Verwaltungsrat

Genau zwei Jahre nach seiner Abwahl als Verwaltungsratspräsident ist ihm die Rückkehr geglückt: Pius Truffer ist dank Remo Stoffel wieder Verwaltungsrat der Hotel und Thermalbad Vals AG. «In beratender Funktion», wie Truffer betont.

Südostschweiz
05.01.13 - 01:00 Uhr

Von Jano Felice Pajarola

Vals/Chur. – Am 21. Dezember ist die Wahl an einer Generalversammlung der Hotel und Thermalbad Vals AG (Hoteba) erfolgt, gleichentags wurde die Mutation beim Handelsregisteramt Graubünden gemeldet und eingetragen: Der Verwaltungsrat der Hoteba hat zwei neue Mitglieder – Eigentümer Remo Stoffel und sein Mitstreiter beim Therme-Kauf, Pius Truffer, sitzen im nun sechsköpfigen Gremium. Fast genau zwei Jahre nach seiner Abwahl als Hoteba-Präsident kehrt der Valser Steinunternehmer damit in das Führungsgremium der AG zurück.

«Pius Truffer ist ein Mann mit Erfahrung», begründet Stoffel den Wiedereinzug des einstigen starken Mannes an der Spitze der Therme. Truffer war lange Zeit auch Co-Direktor des Betriebs. «Er kennt die Geschichte der Hoteba, und diese Geschichte wollen wir fortschreiben. Pius Truffer ist dabei ein Erfolgsgarant.» Die Wahl sei nichts als konsequent, nachdem sie sich vor einem Jahr für die Offertstellung zum Hoteba-Kauf zusammengetan hätten, sagt Stoffel. Truffer hatte damals die Valser Gruppe angeführt, die Stoffel zu einer Nachbesserung seines Kaufangebots bewegen konnte.

Am Aktienkapital der Hoteba, betont Stoffel, sei Truffer nicht beteiligt. Truffer selbst bestätigt das: «Ich habe kein Geld drin.» Dass es ihn glücklich mache, wieder dem Gremium anzugehören, streitet Truffer nicht ab: «Die Therme war mir immer sehr wichtig. Sie ist Teil meines Lebens.» Was er allerdings auch versichert: «Als Hoteldirektor werde ich nicht wieder tätig sein. Ich werde mein Wissen beratend einbringen.» Auch habe es keine Abmachung zwischen ihm und Stoffel betreffend einen Sitz im Verwaltungsrat gegeben. «Er wollte jetzt einfach auf mich zurückgreifen.»

«Bestreiten Rechtmässigkeit»

Stoffels und Truffers Kontrahent Peter Schmid, Sprecher der einheimischen Beschwerdeführer gegen den Hoteba-Verkauf, lässt sich durch den Eintrag im Handelsregister nicht aus der Ruhe bringen. «Wir bestreiten seine Rechtmässigkeit», meint er. «Denn am Tag des Eintrags hatten die Rechtsanwälte Stoffels und der Gemeinde die Nachricht, dass wir unsere Beschwerde ans Bundesgericht weitergezogen haben. Seit dem 20. Dezember besteht eine generelle Verfügungssperre des Bundesgerichts in Sachen Hoteba.»

«Mutation war möglich»

Gemäss Handelsregisterführer Arno Lombardini allerdings war die Mutation am 21. Dezember möglich. Zwei Tage zuvor habe das Verwaltungsgericht allfällige Registereinträge betreffend die Hoteba wieder erlaubt, eine Registersperre habe nicht vorgelegen. Gibt es inzwischen eine Sperre? «Solche Auskünfte unterliegen dem Amtsgeheimnis», erklärt Lombardini. Entscheidend sei hier sowieso die Wahl des Gremiums durch die Generalversammlung, nicht der Registereintrag. Mit anderen Worten: Gehört die Hoteba rechtens Remo Stoffel, ist auch die Verwaltungsratswahl rechtens.

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