×

Pfeifer will Anlagen von Klausner übernehmen

Solange es möglich sei, dass Pfeifer am Sägereistandort Domat/Ems festhalte, mache es keinen Sinn, Anlagen abzubauen. So lautet die Begründung des Holzkonzerns für die Beschwerde gegen die Abbruchverfügung des Konkursamts.

Südostschweiz
07.04.12 - 02:00 Uhr

Von Hansruedi Berger

Domat/Ems. – Am 29. Februar hat das Konkursamt Imboden eine Verfügung erlassen, in der verlangt wird, dass die Klausner Holz Thüringen GmbH ihre Anlagen auf dem Areal des Grosssägewerks Domat/Ems bis Ende Juni abbaut (Ausgabe vom Donnerstag). Dass Klausner gegen diese Verfügung beim Kantonsgericht Beschwerde eingereicht hat, überrascht wenig. Auf einiges Unverständnis stösst jedoch die Tatsache, dass auch die Holzindustrie Pfeifer AG die Abbruchverfügung weitergezogen hat. Denn die Pfeifer AG, die sich das Baurecht am Sägereiareal im letzten Sommer ersteigert hat, betont immer wieder, dass sie nach Möglichkeit am Standort Doma/Ems festhalten möchte. Dass sich jetzt auch noch die Justiz mit dem Mayr-Melnhof-Konkurs beschäftigen muss, zieht das Verfahren jedoch weiter in die Länge.

Interesse nicht verloren

Der Tiroler Holzkonzern betont, dass die Beschwerde gegen die Abbruchverfügung nicht bedeute, dass Pfeifer das Interesse am Sägereistandort Domat/Ems verloren habe. Nach wie vor seien gründliche Abklärungen für eine zukünftige Produktion an Ort im Gange, sagt Mediensprecher Günther Jaritz. Solange jedoch ein definitiver Entscheid noch nicht gefallen sei, mache es keinen Sinn, die Anlagen auf dem Areal abzubrechen. Denn Pfeifer könnte allenfalls gewisse Anlagen und Gebäudeteile von Klausner übernehmen, so Jaritz. Dies sei nicht nur vernünftiger, sondern sicherlich auch kostengünstiger, als die bestehenden Anlagen jetzt abzubauen und später neue zu kaufen. Im Übrigen, so Jaritz, bestünden seitens Pfeifer auch konkrete Zusagen an Klausner, dass dieser seine Anlagen vorläufig auf dem Areal stehen lassen könne.

Alles in allem dürfe man die rechtlichen Schritte, die Pfeifer jetzt unternommen habe, auch nicht dramatisieren, betont der Mediensprecher, denn «wir müssen eben auch unsere Interessen wahrnehmen».

Keine Freude beim Kanton

Nicht eben Begeisterung hat die Nachricht über die Beschwerde beim Kanton ausgelöst. Es sei nicht erfreulich, dass jetzt auch noch eine juristische Auseinandersetzung hinzukomme, meint Regierungsrat Mario Cavigelli. Allerdings warnt auch der Vorsteher des Bau-, Verkehrs- und Forstdepartements davor, die Auseinandersetzung hochzuspielen. Es sei wichtig, dass am Ende klare Grundlagen zur Zukunft des Sägereistandorts Domat/Ems bestünden. Wenn dazu auch noch eine gerichtliche Klärung nötig sei, dann müsse man dies eben akzeptieren.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR