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Parteipräsident oder Glarner Nationalrat?

Es mg ja passieren, dass einem in der Hitze des Gefechts einmal ein verbaler Ausrutscher unterläuft. Was Sie sich aber leisten, Herr Martin Landolt, ist Kriegsrhetorik gegenüber der Partei, in der Sie seinerzeit Landrat geworden sind.

Südostschweiz
25.10.14 - 02:00 Uhr

Zum Artikel «Blocher drängt uns in die EU» in der «Schweiz am Sonntag» vom 12. Oktober

Immerhin waren Sie von 2003 bis 2008 sogar Vizepräsident der SVP. Am 19. Mai 2008 sind Sie aus der SVP ausgetreten, was man als persönliche Entscheidung respektieren kann.

Von Ihnen stammt der Satz «Schweigen geht nicht, zuschauen gilt nicht.» Räumen Sie mir das gleiche Recht auch ein? Wenn Sie auf Ihrer Webseite schreiben: «In Bern engagiere ich mich vielseitig und mit einem breiten Themenspektrum. Als Mitglied einer kleinen Fraktion ist man auf verschiedenen Ebenen gefragt und gefordert. Zudem verstehe ich mich als ‘dritter Standesvertreter’ meines Kantons, der neben den beiden Ständeräten nur über einen Nationalratssitz verfügt.» Dieser Ansicht kann ich auch noch folgen. Ich erwarte wie diejenigen, die Ihnen das Vertrauen ausgesprochen, ihre Hoffnung auf Sie gesetzt und Sie in den Nationalrat gewählt haben, dass Sie in erster Linie unsere glarnerischen Anliegen – und deren gibt es weiss Gott genug – in Bern vertreten. Ob alle Ihre Wähler, die Ihnen politisch zum Erfolg verholfen haben, über Ihren Wahlkampfkurs gegenüber Ihrer ursprünglichen Partei glücklich sind, wage ich zu bezweifeln.

Vielleicht durchschauen kritische Stimmbürger Ihr Verhalten; denn man gewinnt den Eindruck, Sie provozieren rhetorisch, um in den Medien ins Gespräch zu kommen. Bitte konzentrieren Sie ihre Zeit und Kraft für glarnerische Anliegen im Parlament. Vom Medienspektakel haben wir Glarnerinnen und Glarner, die Sie offensichtlich durch Ihre präsidialen Aufgaben in den Hintergrund rücken, herzlich wenig. Gerne würden wir den Medien entnehmen, was Sie für das Glarner Volk in Bern erreichen. Wir habe Sie als Nationalrat gewählt, nicht als Parteipräsidenten.

Paul Häusermann, Näfels

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