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Oasen in einem Spannungsfeld

Der Konflikt zwischen Siedlung und Natur ist im Churer Rheintal gross. Und doch entstehen auch für seltene Tiere immer mehr Lebensräume.

Südostschweiz
22.09.14 - 02:00 Uhr

marc melcher

Die Massnahmen, welche das Kieswerk Untervaz zugunsten der Natur ergriffen hat, sind beispielhaft. Der durch den Kiesabbau entstandene Renggliweiher und ein als Ersatzmassnahme gestalteter Auenersatz bieten Fischen, Reptilien, Vögeln und seltenen Pflanzen einen Lebensraum, den sie im Churer Rheintal selten finden. Mit der Kanalisierung des Alpenrheins gingen viele wertvolle Auenlandschaften verloren. Die Erfolge in Untervaz lassen sich aber sehen. Diverse Reptilien und Amphibien bevölkern die Biotope und auch seltene Pflanzen, wie etwa die Deutsche Tamariske sind dort anzutreffen. Zu den prominentesten Bewohnern zählen aber die Vögel. Neben zahlreichen Reiherarten sind auf dem Areal auch immer wieder Eisvögel anzutreffen – ein Vogel, der auf der roten Liste der gefährdeten Tierarten steht.

Die Problematik im siedlungsnahen Lebensraum des Churer Rheintals betrifft aber auch die grossen Paarhufer. Insbesondere Reh und Hirsch leiden unter den Verkehrswegen, welche die Vernetzung zwischen der linken und der rechten Talseite schwer beeinträchtigt haben. Zwischen Haldenstein und Trimmis etwa besteht ein bedeutender Wildtierkorridor, der heute unterbrochen ist. Um diesen wiederherzustellen, beginnt in den kommenden Wochen der Bau einer Grünbrücke. Die Bündner Biologen erhoffen sich davon einiges – auch für die Gesundheit der Bestände.

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