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Nicht englisch, sondern

Eine Studie untersucht das SMS-Schreibverhalten der Schweizer. Die Resultate überraschen.

Südostschweiz
12.06.13 - 02:00 Uhr

Zürich/Neuenburg. – Forschende der Unis Zürich und Neuenburg haben untersucht, welche Sprache und Ausdrücke in SMS in der Schweiz verwendet werden. Dafür haben sie sich von Handynutzern 26 000 Kopien von persönlichen Kurzmitteilungen schicken lassen. Die Resultate zeigen, dass viele SMS mehrsprachig sind.

Anders als es die Forschenden erwartet hatten, nahmen Anglizismen im SMS-Gebrauch nicht überhand, wie der Schweizerische Nationalfonds (SNF) gestern mitteilte. Das Team um Elisabeth Stark von der Uni Zürich hat eine Auswahl von 4600 SMS von überwiegend jungen Menschen aus der Deutsch- und der Westschweiz auf Anglizismen untersucht. Es zeigte sich, dass englische Wörter oder Wortteile sowohl in deutschen (3,16 Prozent) als auch in französischen (2,34 Prozent) SMS selten waren. Meistens handelte es sich um Lehnwörter wie «Computer». Nur gut ein halbes Prozent waren «echte» englische Wörter. Dies waren am häufigsten feste Begrüssungs- und Abschiedsformeln.Anglizismen verwendeten vor allem Deutschschweizer SMS-Schreibende mit höherer Bildung. «Sie sind eher ein Hinweis auf Bildung, nicht auf einen Zerfall der deutschen Sprache», wurde Stark im Communiqué zitiert.

Schweizer smslen mehrsprachig

Öfter als ins Englische wechseln die Schweizer beim Schreiben von SMS in eine andere Landessprache oder zwischen Dialekt und Standard. Rund 24 Prozent aller untersuchten Kurznachrichten waren mehrsprachig, sie enthielten also Fremdelemente wie «Sehen uns nächsten Mittwoch, je t’aime». (sda)

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