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Mit Esprit und Unternehmerherz

«Wer sich lange voll engagiert, kann ernten. Denn er hat Erfolg in Form von Aufmerksamkeit.» Was Jean-Claude Biver, Präsident der Edel-Uhrenmarke Hublot, vergangene Woche an der ersten Fachtagung «Die Marke als Werttreiber» der Hochschule für Wirtschaft Zürich erzählte, passt auch zur Destination Engadin St.

Südostschweiz
04.10.12 - 02:00 Uhr

Von Ariane Ehrat*

Moritz. Was hat die Aussage Bivers, der während 35 Jahren die Marken Blancpain, Omega und Hublot geprägt hat, mit Tourismus zu tun?

Der Schweizer Tourismus befindet sich, ähnlich wie die Uhrenindustrie vor 40 Jahren, in einer Zeitenwende. Eine Entspannung der negativen Währungssituation sowie eine Veränderung des Konsumverhaltens unter anderem in den Euroländern, den USA und Grossbritannien sind nicht in Sicht. Auch wenn wir in neuen Märkten ein begeistertes Kundensegment gewinnen, schaffen wir es nicht, die Verluste aus den alten Märkten zu kompensieren.

Die Krise wird noch länger dauern. Es ist Zeit, uns einzugestehen, dass ein Um- und Neudenken angebracht ist. Eine neue Situation lässt sich nun mal nicht mit alten Mitteln bewältigen.Was können wir tun, um innovative Antworten auf die aktuellen Fragen zu finden? Was hilft uns in diesen stürmischen Zeiten, uns langfristig neu zu orientieren?

Zum einen obliegt es jeder Destination mit Kreativität hochwertige Produkte zu generieren. Zum andern ist die Zeit dafür gekommen, als Destinationen des Kantons Graubünden hinzustehen, unsere Energien und Initiativen zu bündeln und mit vereinten Kräften in den Kampf zu gehen. Kampf wofür?

Wir machen den Märkten bewusst, dass wir die Werte der Schweiz leben und beweisen, dass unsere Angebote bezüglich Preis/Leistung optimal sind. Wir zeichnen uns durch einzigartige Dienstleistungen aus und überzeugen mit Angeboten aus einer Hand.

Unsere Infrastruktur ist hochklassig, da unsere Standortgemeinden mit dem Tourismus bestens kooperieren. Wir packen als Kanton die prickelnde Chance, die uns die Olympiakandidatur 2022 bietet.

Wie verwandeln wir diese Vision in Realität? Ziele sind täglich umsetz- und erreichbar. Denken wir nur an Sportler: Häufig gewinnt nicht der Athlet mit den schnellsten Beinen oder dem besten Ski, sondern der mit der maximalen mentalen Vorbereitung. Siegen kann zudem nur ein Mensch, dessen Organe und Intellekt bestens harmonieren.Auf den Tourismus übertragen bedeutet dies: Eine Kooperation aufgebaut auf Vertrauen und ein bewusst gepflegtes Unternehmertum sind gefragt. Wir wollen unsere Gäste mit Leistungen im ganzen Kanton Graubünden begeistern!

Wie schaffen wir dies? Lassen wir nochmals Jean-Claude Biver zu Wort kommen: «Man muss seine Arbeit mit grosser Leidenschaft ausführen. Dann trägt sie Früchte.» Packen wir die Herausforderungen an!

*Ariane Ehrat ist CEO der Tourismusorganisation Engadin St. Moritz.

Wege aus der Krise: Dem Tourismus geht es nicht gut. Die Eurokrise und Strukturprobleme verlangen nach neuen Lösungsansätzen. In einer Serie kommen dazu in der «Südostschweiz» verschiedene Bündner Fachleute zu Wort, die den Tourismus und den Kanton kennen. Deren Beiträge erscheinen noch bis morgen Freitag.

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