×

Michael Bont erteilt Swiss-Ski einen Korb

Michael Bont ist kein Kandidat mehr für die Nachfolge von Martin Rufener als Cheftrainer des alpinen Schweizer Männer-Skiteams. Er hat dem Verband abgesagt.

Südostschweiz
12.01.11 - 01:00 Uhr

Von Philipp Bärtsch

Ski alpin. – «Nach reiflicher Überlegung bin ich zum Schluss gekommen, dass die Aufgabe momentan nicht mit meiner familiären Situation vereinbar ist», teilte Michael Bont mit. Er stehe deshalb nicht als Kandidat zur Verfügung. Der auf der Lenzerheide wohnhafte Bont ist mit der ehemaligen Slalom-Spezialistin Corina Grünenfelder verheiratet und Vater zweier Kinder.Der Entscheid von Bont war zu erwarten. Der 37-Jährige hatte sich am 30. Dezember mit Swiss-Ski-Leistungssportchef Dierk Beisel und Verbandsdirektor Andreas Wenger zu einem Gespräch getroffen. Bont sprach danach vom «grossen Reiz», den einer der prestigeträchtigsten Trainerjobs im Skisport auf ihn ausübe, äusserte aber gleichzeitig Bedenken wegen der Familie und der Zukunft der eigenen Firma Heval.Eine Rückkehr an den Pistenrand in einigen Jahren kann sich der langjährige Trainer der Finninen um Tanja Poutiainen sehr gut vorstellen. Die Prognose, dass der Name Bont dereinst auch bei der Suche nach einem Nachfolger des Nachfolgers von Rufener wieder weit oben stehen wird, ist deshalb nicht gewagt.

Osi Inglin in der Favoritenrolle

Weil der Zwiespalt von Bont schon länger bekannt war, galt Osi Inglin schon vorher als Favorit auf den Posten. Jetzt ist es der aktuelle Alpin-Verantwortliche am Sport-Gymnasium Davos erst recht. Weitere Kandidaten sind Angelo Maina und Patrick Riml. Der Tessiner Maina war schon zweimal Cheftrainer der Schweizer Frauen und ist seit fünf Jahren Rennsportleiter der Skifirma Rossignol. Der Österreicher Riml war Frauen-Cheftrainer in den USA und Kanada. Nach den Olympischen Spielen stieg er in Kanada zum Alpindirektor auf. Riml ist aber nur ein Aussenseiter, weil für Swiss-Ski eine Schweizer Lösung im Vordergrund steht.Vor Michael Bont hatten schon Thomas Stauffer und Toni Giger abgesagt, die beide von Swiss-Ski kontaktiert worden waren. Der Berner Oberländer Stauffer hat als Chef von Deutschlands Frauen einen weiterlaufenden Vertrag. Giger, der langjährige Verantwortliche für Österreichs Männer, wurde nach dem enttäuschenden Olympia-Winter wegbefördert und ist im ÖSV jetzt Chef der neuen Abteilung Entwicklung, Forschung und Innovation.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR