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MEM zehrt von Substanz

Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) muss von der Substanz zehren. Gut jedes dritte Unternehmen schreibt operativ rote Zahlen.

Südostschweiz
24.02.12 - 01:00 Uhr

Im Schlussquartal 2011 hat sich die Lage zugespitzt. Die Frankenstärke und die sich abkühlende Weltkonjunktur haben die stark exportabhängige MEM-Industrie in die Zange genommen. Diese Bilanz zog der Präsident des Branchenverbandes Swissmem, Hans Hess, an der Jahresmedienkonferenz gestern in Zürich. Viele Unternehmen seien zu massiven Preiszugeständnissen gezwungen worden, um überhaupt noch Aufträge gewinnen zu können.

Ausgerechnet im Katastrophenjahr 2011 hat die Swiss Re den Gewinn verdreifachen können. Trotz Erdbeben in Neuseeland und Japan und trotz Fluten in Australien und Thailand verdiente der Rückversicherer 2,63 Mrd. Dollar. Möglich wurde dies, weil Swiss Re für Schadenfälle nicht mehr benötigte Reserven in Höhe von 1,3 Mrd. Dollar auflöste. Allerdings hatte im Vorjahr die Rückzahlung einer in Notzeiten aufgenommenen Anleihe dazu geführt, dass die Swiss Re statt etwa 2,3 Mrd. Dollar nur 863 Mio. Dollar verdiente.

Der Halbleiterhersteller Micronas hat seinen Gewinn im vergangenen Jahr um über 70 Prozent auf 11,5 Mio. Fr. gesteigert. Mit 158,8 Mio. Fr. Umsatz setzte Micronas 17 Prozent weniger um als noch im Vorjahr. Die Frankenstärke drückte den Umsatz. Micronas lässt aber auch mehrere Produkte auslaufen - der Rückgang wurde damit erwartet. Den grössten Teil des Umsatzes (151,8 Mio. Franken) erwirtschaftete Micronas im Geschäftsteil Automotive, zu dem etwa Sensoren und Mikrochips für die Automobilindustrie gehören.

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