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Mehr Touristen am Zürichsee – weniger in Rapperswil-Jona

Die Region Zürichsee ist bei Touristen beliebt. Es gab acht Prozent mehr Logiernächte im Vergleich zur Vorjahresperiode. In Rapperswil-Jona selbst übernachteten 2013 zwar weniger Leute. Die Stadt profitiert aber von mehr Tagesausflüglern.

Südostschweiz
14.10.13 - 02:00 Uhr

Von Willi Meissner

Rapperswil-Jona. – Die Touristenflaute während der Wirtschaftskrise scheint überwunden. «Die Logiernächte in der ganzen Region Zürichsee haben sich überdurchschnittlich gut entwickelt», sagt Alexandra Meile. Rund acht Prozent mehr Übernachtungen habe man verzeichnet, so die Geschäftsführerin von Zürichsee Tourismus und dem Verkehrsverein Rapperswil-Jona.

Während um den Zürichsee mehr Menschen übernachteten, ging die Zahl der Logiernächte in Rapperswil-Jona jedoch «leicht zurück». Einen Grund dafür kann Meile nicht nennen, ausser dem schlechten Wetter im Frühling. «Weil die Touristen um den Zürichsee aber häufig einen Tagesausflug nach Rapperswil-Jona machen, ist für uns die ganze Region wichtig», sagt Meile.

Den Hauptgrund für die gestiegenen Touristenzahlen ortet Meile in der Marketing-Integration bei Zürich Tourismus. «Seit 2012 sind wir in die Werbeaktivitäten von Zürich Tourismus integriert.» In der Stadt Rapperswil-Jona seien Businessgäste mit rund 80 Prozent überdurchschnittlich in den Hotels vertreten. «Das liegt an den grossen internationalen Firmen in der Region», sagt Meile.

Hoffnung auf neues Schlosskonzept

Es gab einen starken Zuwachs an internationalen Touristen. Vor allem aus Indien (+75 Prozent) und den Golfstaaten (+46 Prozent) kamen mehr Gäste. Ebenso stellt Meile mehr Touristen aus Brasilien, Russland und China fest. «Die Zürichseeregion ist zunehmend international interessant.»

Die meisten Touristen kommen nach wie vor aus der Schweiz (45 Prozent) und aus Deutschland (20 Prozent). Für die Zukunft hofft Meile darauf, dass der Neustart beim Schlosskonzept (die «Südostschweiz» berichtete) die Attraktivität von Rapperswil-Jona weiter erhöht.

«Da gibt es noch ein riesiges Potenzial», sagt sie. Bisher gebe es vor allem enttäuschte Gesichter, wenn die Leute bemerken würden, dass man ausser dem Innenhof nur wenig auf dem Schloss geboten bekomme.

Deshalb will auch der Verkehrsverein Einsitz in das Experten-Team nehmen, welches das neue Schlosskonzept begleitet. «Schön wäre ein Konzept, das Tagestouristen besser abholt und für Gruppen etwas bietet», sagt Meile. Mit Otto Jolias Steiner hätten Stadt und Ortsgemeinde einen Experten gefunden, von dem sich Meile viel erhofft.

Englische Website und Visitorcenter

Er hat unter anderem das Schloss Hallwyl neu konzipiert. «Der Verkehrsverein hat das Schloss bei einem Ausflug besucht, vor allem die szenischen Führungen und die Aufenthaltsqualität haben uns gefallen», sagt Meile.

Die Zeit bis zum neuen Schlosskonzept will der Verkehrsverein jedoch nicht ungenutzt verstreichen lassen. In den nächsten zwei Monaten wird die Website des Verkehrsvereins auf Englisch übersetzt. «Darauf wurde bisher aus Kostengründen verzichtet», sagt Meile.

Ebenso schreitet die Planung für das neue Visitorcenter über der Tourist Information voran. Derzeit werden bauliche Massnahmen geprüft. Zudem soll Rapperswil-Jona künftig vermehrt als Hochzeits-Destination vermarktet werden.

Ändern könnte sich ausserdem die Vermarktung der Marke «Rosenstadt». Statt wie bisher mit Rosengala und der Wahl einer Rosenkönigin, diskutiert der Verkehrsverein aktuell über neue Konzepte. «Die Rosenkönigin wurde früher mehr gebucht und mehr Bewerber gab es auch», sagt Meile. Deshalb müsse man mit der Zeit gehen und sich überlegen, wie die Rosenstadt neu beworben werden könne.

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