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Matt Bianco macht in St. Moritz die Achtzigerjahre lebendig

Am Freitag sind in der «Sunny Bar» des St. Moritzer «Kulm»-Hotels die Jazzkonzerte unter dem Namen «Miles Davis Lounge Club Concerts live at Sunny Bar – presented by Festival da Jazz» gestartet. Mit dabei war auch Matt Bianco, eine der Kultbands der Achtzigerjahre.

Südostschweiz
12.01.14 - 01:00 Uhr

Die Kultband überzeugte in der St. Moritzer «Sunny Bar» das Publikum

Von Marina U. Fuchs

Das Festival da Jazz hat eine neue Winterresidenz. Bislang fanden die Konzerte in der für den intensiven Publikumsansturm meist viel zu kleinen und auch durch ihre Form architektonisch nicht optimal geeigneten «Miles Davis Lounge» statt. Aber nun dürfen sich die Jazzliebhaber freuen. Unter dem Motto «Jazz is not dead, it just smells funny!» wird ab sofort in der legendären, über 125 Jahre alten «Sunny Bar» des «Kulm»-Hotels aufgespielt.

Die Bar mit ihrer langen Tradition ist das Klublokal der Piloten des Cresta Run, aber nun treten dort jeweils an den Winterwochenenden Jazzmusiker aller Stilrichtungen auf und verwandeln die Bar in einen Club, der ebenso in New York oder London stehen könnte.

<strong>Den Auftakt </strong>machte am Freitag eine Kultband der Achtzigerjahre, Matt Bianco, die aus Blue Rondo A La Turk hervor- gegangen war. Mark Reilly und Mark Fisher sind die Protagonisten der Gruppe mit dem fiktiven Namen. Reilly war als Sänger seit der Gründung 1982 dabei, der Keyboarder Fisher kam wenig später dazu. Aktuell werden die beiden von sechs Musikerkollegen unterstützt. «Fusion, Latin, Jazz, Pop und Dance», so beschreiben Fisher und Reilly ihren Musikstil.

Matt Bianco ist nicht das erste Mal beim Festival da Jazz dabei, und sie kommen immer wieder gerne zurück nach St. Moritz. Mark Fisher genoss im Engadin das Skifahren. «Toll hier», meinten beide übereinstimmend. «Unser Publikum ist bunt gemischt und unterscheidet sich kaum von dem der Achtziger», so die beiden Künstler. «Wir haben viele Fans von früher, aber auch neue, junge sind dazugekommen.» Sie und ihre Bandkollegen schätzen die intime Atmosphäre, auch wenn sie von Konzerten mit 3000 Besuchern, wie kürzlich in Kapstadt, schwärmen.

Das Konzert in der «Sunny Bar» war ein vielversprechender Auftakt für die Wintersaison. Die engagierten Musiker spielten so mitreissend und rhythmisch auf, dass es ganz schnell viele Gäste nicht mehr auf den Sitzen hielt und sie begeistert zu tanzen begannen –  am ausgelassensten diejenigen, die garantiert schon vor über 30 Jahren zu den Fans von Matt Bianco gehört haben.

<strong>Leider wird</strong> dieser Art von Musik oft der Vorwurf der Beliebigkeit gemacht. Aber das wird Matt Bianco nicht gerecht. Sie spielen Musik, die an Ferien erinnert, leicht, locker, unkompliziert. Musik, die einen mitträgt, in Bewegung bringt, die ganz einfach Freude macht und für gute Stimmung sorgt – noch lange über den unbeschwerten Abend in der «Sunny Bar» hinaus. Natürlich gab es «Dancing in the Street» zu hören, und die beiden Sängerinnen, die Mark Reilly akustisch unterstützten, waren nicht nur wegen ihrer Stimmen ein Genuss.

«Unsere alten Songs, wie ‘Half a Minute’ passen gut zu dem, was wir jetzt machen», erklärten Fisher und Reilly übereinstimmend. Mit «Get out of your lazy bed», einem der ganz grossen Hits, der Matt Bianco 1984 an die Spitze katapultierte, ging das Konzert zu Ende, auch wenn mit dem Ruf nach mehr noch lange geklatscht wurde.

<strong>Der Gründer </strong>und Leiter des Festival da Jazz, Christian Jott Jenny, wollte zwar noch nichts zum Programm des kommenden Sommers verraten, aber einen etwas verspäteten Neujahrswunsch gab er doch bekannt: «Im Vorjahr zogen Earth, Wind & Fire Experience die begeisterten Fans in Scharen auf Muottas Muragl, und wir wünschen uns wieder eine so gute Zusammenarbeit mit allen Partnern zum gemeinsamen Gelingen eines Anlasses für die ganze Bevölkerung.»

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