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Ländler in der Stadt

Schon in zwölf Tagen beginnt meteorologisch der Herbst, der die Monate September, Oktober und November umfasst. Für die Liebhaber der Ländlermusik die Zeit der Stubeten und Chilbis.

Südostschweiz
20.08.14 - 02:00 Uhr

Von Geri Kühne

Gleich auf den Beginn des Herbstes ist – vom 5. bis 7. September – die grösste Stubete der Schweiz anberaumt: die «Stubete am See» in Zürich.

Eine Stubete in Zürich? Draussen, «am See», trotz Herbstbeginn also im Freien? Das vielseitige Musikprogramm des umfassendsten Festivals für «Neue Volksmusik», wird auf fünf Bühnen präsentiert. Teilweise tatsächlich open air auf dem «Bauschänzli», grösstenteils aber in diversen Konzertsälen in der Tonhalle Zürich. «Volksmusik, respektive Ländlermusik in Zürich?», fragt sich der geneigte Leser. Landläufig überwiegt ja die Meinung, Ländlermusik sei Musik vom Land. Bauernmusik. Das mag zu einem Teil stimmen, obwohl sich leider gerade auch Bauersleute dieses Rufes wegen oft in andere Richtungen orientieren.

Vor gut 100 Jahren erlebte die Volks- und Ländlermusik in Zürich ihre erste Blütezeit. Etliche Kapellen (Stocker Sepp, Kasi Geisser, Jost Ribary und andere) waren unterwegs. Die Stammkundschaft bildete sich aus Menschen vom Land, die «ausgewandert» und in Zürich Arbeit gefunden hatten. Von Zürich aus entwickelte sich zwischen den Weltkriegen und im Umfeld der Landesausstellung 1939 die Ländlermusik zu Schweizer Musik. Ganz im Sinne der geistigen Landesverteidigung.

Diese «Schweizer Musik» blieb später jedoch während Jahren, wie sie war, entwickelte sich kaum und verlor an Boden. Im Sog der heutigen Swissness-Welle wird der Volks- und Ländlermusik jedoch wieder vermehrt gefrönt. Weil es eine stattliche Anzahl junger, auch ausgebildeter Musiker gibt, die sich mit Musik und Stilen der heutigen Zeit befassen, ihre Wurzeln aber in der traditionellen Ländlermusik haben, entsteht «Neue Volksmusik». Kostproben bester Güte sind anlässlich der «Stubete am See» in Zürich zu geniessen, das vielleicht erneut zur Ländlerstadt gedeiht.

Eine Auswahl an Musikangeboten: Am Samstagabend sind Dolfi Rogenmoser/Friedel Herger im «Alpenrösli» Muotathal zu hören, wo ab 11.30 Uhr das HD Röbi Suter/Franz Schmidig zum 100-Jährigen der Beiz des Muotathaler Gemeindepräsidenten aufspielt. Schuler/Imfeld machen im «Biberegg» in Rothenthurm Musik.

Am Sonntagnachmittag musizieren das Echo vom Maisgold im «Roggenloch». Muotathal, das Echo vom Geisslezwick im «Adler», Ricken, das HD Beni Böni/Martin Nauer im «Arvenbüel» in Amden.

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