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La PUnt bläst den Bündnern den Marsch

La Punt-Chamues-ch sagt Nein zu einem neuen Wasserkraftwerk in der Val Chamuera. Der WWF Graubünden freut sich, Pro Natura, die Vogel- und Fischfreunde ebenfalls.

Südostschweiz
20.08.14 - 02:00 Uhr

Von Reto Furter

Sie befürchteten, die Bartgeier würden das Tal verlassen. Repower, die das Werk hätte bauen wollen, bedauert.

Das Nein aus La Punt ist eine Momentaufnahme aus einer Gemeinde – und ein Zeichen, wie man sich die Zukunft in Sachen Energie- und Raumplanungspolitik in Graubünden durchaus vorstellen könnte:

Die wenigen noch weitgehend unberührten Täler im Kanton bleiben, wie sie sind: weitgehend unberührt. Sie sind das touristische Kapital. Dass dieses Kapital – die Natur – sehr wohl in Wert zu setzen ist, hat der Nationalpark in den letzten 100 Jahren gezeigt.

Ein Nein zu neuen Wasserkraftwerken – und nur um neue geht es – in nicht belasteten Gebieten muss aber konsequenterweise einem Ja zur Energieproduktion im urbanen (oder doch zumindest bebauten) Raum gegenüberstehen. Im Churer Rheintal also, wo sich das Windrad von Josias F. Gasser dreht.

Oder im Raum Landquart, wo Repower ein Kraftwerk baut, das zu grossen Teilen unsichtbar bleibt. Oder in Chur, wo immer mehr Industriedächer zur solaren Energieproduktion verwendet werden.

Wird der Strom dort produziert, wo er verbraucht wird, könnte Graubünden den Anschluss an die Energiewende wieder erreichen – und die Natur bleibt dem Tourismus erhalten. Dazu braucht es nicht viel mehr als etwas Mut zu neuen Gesetzesgrundlagen.

rfurter@suedostschweiz.ch

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