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Kurhaus: Vermutlich Zweitwohnungen statt Hotel

Am Mittwoch hat die AG Kurhaus Lenzerheide den Gemeinderat über ihr Projekt informiert. Ein Hotelbetrieb ist demnach unwahrscheinlich, die AG fasst eine Überbauung mit Zweitwohnungen ins Auge.

Südostschweiz
30.03.12 - 02:00 Uhr

Von Marc Melcher

Anstatt des weiterführenden Hotelbetriebs im Kurhaus Lenzerheide wird eine Überbauung mit Zweitwohnungen immer wahrscheinlicher. Die AG Kurhaus Lenzerheide rund um den Investor Remo Stoffel hat den Gemeinderat Vaz/Obervaz am Mittwoch darüber informiert, momentan keine Möglichkeit zu sehen, das Gebäude – wie ursprünglich geplant – auch in Zukunft als Hotel zu erhalten.

Wie die AG gestern mitgeteilt hat, sei eine wirtschaftliche Lösung für den Hotelbetrieb nur gegeben, wenn eine grössere Parzelle in das Projekt eingebunden werden könne. Dies sei aber momentan nicht möglich.

Deshalb habe die Gesellschaft im Januar beschlossen, eine Baueingabe für die Überbauung mit Zweitwohnungen einzureichen. Die Studien für die Hotelnutzung würden aber ebenfalls weiter vertieft. Schliesslich gehe es auch darum, über 45 regionale Arbeitsplätze zu erhalten. Das Investitionsvolumen für das Hotelprojekt belaufe sich auf insgesamt über 40 Millionen Franken.

Wettbewerb lanciert

Laut Gemeindeschreiber Johann Gruber übe die Annahme der Zweitwohnungsinitiative Druck auf die AG aus. Auch deshalb fasse diese die Varianten mit der Wohnüberbauung ins Auge. Die Gemeinde hat nun eine Planungszone erlassen. «Die AG Kurhaus will diese aber anfechten», so Gruber.

Ursprünglich plante die AG Kurhaus, ein Hotel mit 80 Zimmern und zehn bewirtschafteten Wohnungen zu erstellen. Zudem hat der Gemeinderat das weitere Vorgehen rund um die alten Gemeindehäuser in Zorten und Lenzerheide besprochen.

2010 hat die Stimmbevölkerung von Vaz/Obervaz dem Neubau eines Gemeindehauses in Lenzerheide zugestimmt. Dabei wurde von der Gemeinde in Aussicht gestellt, dass das Volk über den Verkauf der beiden nicht mehr benötigten Gemeindehäuser befinden könne. Inzwischen befindet sich das neue Gemeindehaus im Bau. Ende 2012/Anfang 2013 wird die neue Immobilie bezogen.

Der Gemeinderat hat an seiner Sitzung vom Mittwoch beschlossen, einen Wettbewerb für die nächsten Schritte im Umgang mit den Häusern auszuschreiben. So soll entschieden werden, wie das Projekt genau aussieht, das dem Volk zur Abstimmung vorgelegt wird. Kosten und Vorschläge zur Nutzung sind die Inhalte des Wettbewerbs.

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