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Kunst der Natur: Wenn sich die Landquart bei Grüsch den Weg auf steinigem Untergrund bahnt, offenbart sich dem Betrachter ein einzigartiges Kunstwerk. Bild Peter Grischott, Malans

Mit viel Vorfreude auf ein kurvenreiches, tolles Skiwochenende in Obersaxen hat sich unser Frauenturnverein am letzten Samstag auf die Reise nach Graubünden gemacht.

Südostschweiz
23.01.15 - 01:00 Uhr

Bei unserer Ankunft waren erfreulicherweise laut der Anzeigetafel an der Talstation Valata praktisch alle Beförderungsanlagen in Betrieb, was uns zu der Annahme verleitete, dass auch einige Pisten präpariert sind. So haben wir uns an der Talstation (trotz schlechtem Wetter) sofort Zweitages-Tageskarten gekauft und uns auf den Sessellift geschwungen.

Aber ohalätz! Was wir angetroffen haben, war dann gelinde ausgedrückt sehr, sehr ernüchternd. Die Pistenbullys hatten – trotz heftigem Schneefall – wohl alle ihren freien Tag eingezogen. Vom Piz Mundaun zur Mittelstation Cuolm Sura war gerade eine einzige Piste (etwa zehn Meter breit) präpariert. Andere Schneesportler haben sich den Weg durch den Tiefschnee – trotz grosser Lawinengefahr – gesucht. Eine einzige Piste haben wir dann am Plitsches gefunden. Die Talstation konnte nur über den Schlittel- und Wanderweg und auf der Strasse durch das Dorf Surcuolm erreicht werden.

Bei schönstem Wetter am Sonntag und mit der Hoffnung auf eine grössere Pistenauswahl haben wir dann immerhin zusätzlich die Verbindung zum Bügellift Gischniga und die blaue Piste via Platenga für unsere Talabfahrt entdeckt.

Wie gerne hätten wir auf den unglaublich coolen Sasolas-Pisten, traumhaft eingebettet zwischen Tannen und mit einmaligem Ausblick auf die gegenüberliegenden Bergriesen, unsere Kurven geschwungen. Auch auf den immer so tollen kulinarischen Event an der Talstation Sasolas haben wir uns gefreut. Leider auch hier: Ausser Betrieb!

Wir fragen uns ernsthaft: Was ist mit der ausgefuchsten Skiregion Obersaxen passiert? Wo sind die Pistenbully-Profis und die Verantwortlichen geblieben, die in den vorherigen Jahren auch mit wenig Schnee traumhafte Pisten in nicht beschneiten Abschnitten hervorzaubern konnten?

Es ist unverständlich und sehr, sehr schade, dass innerhalb von ­wenigen Kilometern Luftlinie die Pisten so unterschiedlich gewartet oder einfach überhaupt nicht bearbeitet werden. Aufgrund diverser Gespräche mit verschiedenen Bewohnern dieser Region müssen wir fast davon ausgehen, dass die Verantwortlichen der Bergbahnen ­respektive der Verwaltungsrat ganz gezielt nur die hintere Region Stein und Sez Ner sowie das Lumnezia fördert und die Region Piz Mundaun absichtlich vernachlässigt. Ist so etwas tatsächlich möglich?

Ausgabe vom 16. Januar Zum Artikel «Ergänzungsbau für die Kanti erhält nur gute Noten» .

Die Kanti Chur ist perfekt saniert und modernisiert worden. Nur das Herzstück fehlt noch: die neue Mensa und die Mediothek. Aus meiner Sicht muss eine Schule heute mehr sein als eine Ansammlung von Schulzimmern, nämlich Lebensraum und Arbeitsplatz zugleich. Fast 1300 Schülerinnen und Schüler besuchen die Bündner Kantonsschule in Chur. Viele von ihnen verpflegen sich mittags in der Schule. Die heutigen Provisorien sind ­unpraktisch und wenig einladend. Die neue Mensa wird am Mittag ein Treffpunkt für jedermann sein. Ein Ort der gesunden Esskultur.

Und die neue Mediothek? Luxus? Ganz und gar nicht! Die Mediothek ist jener Ort, wo man selbstständiges Arbeiten und Forschen lernt, wo man übt, die relevanten digitalen Informationen und Unterlagen schnell zu finden. Ein Muss für die künftigen Studentinnen und Studenten.

Darum stehe ich für ein Ja zum Neubau der Mensa und Mediothek ein, damit sie zeitgemäss und zukunftsgerichtet für unsere Jugend­lichen realisiert werden können.

Ausgabe vom 22. Januar Zum Kommentar «Höchststrafe für das WEF».

David Sieber, Chefredaktor der «Südostschweiz», hat in seinem Kommentar – im Unterschied zur Weltpresse – erkannt, dass der Wegfall des «traditionellen Demonstratiönchen(s)», organisiert von den Grünen Davos, und das angekündigte Ende der Trittbettveranstaltung Public Eye Ausdruck sei für den ­Bedeutungsverlust des WEF. Überhaupt sei das WEF vor allem eins: ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Davos. «Trotz wolkiger bis imposanter Tagungsmottos gibt es keinen Hungertoten, kein Kriegs­opfer und keinen Konflikt weniger», schreibt er in seinem Kommentar.

Ich würde von der Redaktion unserer Lokalpresse gerne erwarten, dass sie bei der Beurteilung der durch das «Sendungsbewusstsein» von Professor Klaus Schwab begründeten Institution des WEF etwas differenzierter den Erfolg oder Misserfolg zu messen versuchen würde.

Oder besser noch: David Sieber benenne mir jene Organisation, die wirklich und wirksam Hungertote, Kriegsopfer und Konflikte ­verhindert.

Jörg Zinsli aus Davos

Zum Relaunch der «Südostschweiz» einige Verse von Hans Brinck aus Davos. Vor einem Jahr führte Brinck im Rahmen der Aktion «Chefredaktor für einen Tag» die Redaktion.

In Chur trafen sich kluge Köpfe

und schnitten ab viele alte Zöpfe.

Das Bild der Zeitung war ihnen

nicht mehr zeitgemäss erschienen.

Drum kamen sie zu dem Entschluss

dass sich daran was ändern muss.

Ihre Arbeit hat sich jetzt gelohnt.

Obwohl das Bild noch ungewohnt

wird sie von mir wohl mit der Zeit

geliebt in ihrem neuen Kleid.

Sie übertrifft mit ihrem Reiz

schon jetzt die alte «Südostschweiz».

Auch Humor hat seine Grenzen und wir sollten nach dem Attentat gegen die Redaktion von «Charlie Hebdo» in Paris nicht noch mehr Öl ins Feuer giessen. Freiheit hat nichts mit freier Meinung zu tun. Die Schlüsselworte sind Respekt und Achtsamkeit vor jedem und ­allen. «Die Menschen lieben lernen ist das einzig wahre Glück.» (Apho­ris­mus von Plato)

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