Kolumbianischer Tag an der Vuelta

Rad. – Nach den 185 Kilometern von Carboneras de Guadazaon nach Aramon Valdelineras hatten die Funktionäre der Spanien-Rundfahrt zu rechnen. Denn die Protagonisten lieferten sich auf den letzten Kilometern im strömenden Regen einmal mehr einen Kampf um jede Sekunde. Am Ende spuckte der Computer folgende neue Gesamtwertung aus: Nairo Quintana führt neu drei Sekunden vor dem Spanier Alberto Contador und acht Sekunden vor dessen Landsmann Alejandro Valverde, dem bisherigen Leader. Dahinter folgen Tagessieger Anacona (0:09 zurück), Chris Froome (0:28) und Joaquim Rodriguez (0:30).

Der Zusammenschluss an der Spitze der Gesamtwertung war die eine Erkenntnis der ersten Bergetappe, die Stärke der Kolumbianer am Berg die andere. In den Top 12 des Zwischenklassement sind nicht weniger als vier Profis aus dem südamerikanischen Land klassiert, gleich viele wie aus Spanien.

Kletterspezialist Anacona ist ein neuer Name, den sich die Radsport-Fans vielleicht für die Zukunft merken müssen. Der 26-jährige Profi des Lampre-Merida-Teams schüttelte auf der acht Kilometer langen Schlusssteigung seine letzten Begleiter souverän ab und erreichte das Ziel 45 Sekunden vor dem zweitklassierten Kasachen Alexej Luzenko. Es war im dritten Profijahr der erste Sieg für Anacona.

Valverde und Froome als Verlierer

Quintana kam als 14. der Etappe ins Ziel, 2:16 hinter Anacona und zeitgleich mit Contador (12.) und Rodriguez (13.). Dieses Trio löste sich nach der Hälfte der Schlusssteigung von den restlichen Anwärtern auf den Gesamtsieg. Froome, dessen Teamkollegen zu Beginn des Anstiegs das Tempo diktiert hatten, und Valverde mussten abreissen lassen. Sie verloren im unübersichtlichen Finale letztlich 23 Sekunden auf Quintana und Co. (si)