×

Klopp und Co. lassen Mailbox beim FCRJ überquellen

Die Ankündigung des Testspiels zwischen Borussia Dortmund und dem FC Rapperswil-Jona wirft hohe Wellen. Finanzielle Risiken gehe man nicht ein, so Präsident Rocco Delli Colli. Der Club erwartet zwischen 1000 und 2500 Fussballfans.

Südostschweiz
25.07.14 - 02:00 Uhr

Von Pascal Büsser

Rapperswil-Jona. – Es ging alles sehr schnell. Am Montag kam die Anfrage. Zwei Tage später folgte die schriftliche Bestätigung: Borussia Dortmund, der Deutsche Meister von 2012 und Champions-League-Finalist von 2013 kommt ins Joner Grünfeld (Ausgabe von gestern). Der BVB absolviert – im Rahmen seines Trainingslagers in Bad Ragaz – am Sonntag, 3. August (18 Uhr), kurzfristig einen Test gegen das Fanionteam des FC Rapperswil-Jona. Jenes Team, das in der letzten Saison von der 1. Liga in die Promotion League aufgestiegen ist.

Ähnlich grosse Namen durfte der FC Rapperswil-Jona zuletzt vor zehn Jahren begrüssen. Damals spielte zur Eröffnung des Stadions Grünfeld Werder Bremen gegen Olympique Lyon. Dass der FCRJ selbst gegen ein europäisches Spitzenteam antreten darf, gab es noch nie. Entsprechend gross ist die Vorfreude bei Präsident Rocco Delli Colli: «Das ist ein Highlight für den ganzen Verein.»

FCRJ von Anfragen überhäuft

Bei den Fussballfans aus der Region hat die am Mittwochabend publizierte Ankündigung eingeschlagen wie eine Bombe. «Allein bei mir sind bereits 50 Anfragen eingegangen», erklärt FCRJ-Sportkoordinator Fredi Fäh gestern Nachmittag. Über 100 E-Mails seien zudem beim Sekretariat eingetroffen. Da Dortmund das Testspiel umgehend auf seiner Website kommuniziert hat, gab es auch erste Anfragen aus Deutschland. Ebenso haben bereits mehrere Journalisten um Akkreditierung gebeten.

Aufgrund des grossen Interesses plant man beim FCRJ nun einen Vorverkauf. Ebenso werden die Preise noch einmal angeschaut. «Die in einer ersten Mitteilung kommunizierten Zahlen basierten auf einem Trainingsspiel von 2 mal 30 Minuten», erklärt Fäh. «Mittlerweile hat uns BVB-Sportdirektor Michael Zorc mitgeteilt, dass ein ‘normales’ Spiel über zwei mal 45 Minuten gewünscht wird.» Die effektiven Preise und Informationen will der FCRJ am nächsten Montag publizieren.

Dann sitzt man laut Fäh nochmals mit der IFM GmbH zusammen, die das Trainingslager von Dortmund organisiert. Zu klären sind im Zusammenspiel mit den Vertretern von Borussia Dortmund auch noch Details zum Verkehrs- und Sicherheitskonzept, das der FCRJ der Stadt vorlegen muss.

Zuschauerzahl schwer abzuschätzen

Wie viele Zuschauer am Ende effektiv kommen, sei aufgrund der kurzfristigen Planung schwer abzuschätzen, sagt FCRJ-Sportkoordinator Fäh. «Es können 2500 sein, wenn es regnen sollte vielleicht aber auch nur 1000.»

Der Vorverkauf soll im Verlauf der nächsten Woche Anhaltspunkte liefern. Als Dortmund 2007 in Tuggen zu Gast war, kamen 3600 Fussballfans.

Seither hat der von Jürgen Klopp trainierte BVB weiter an Popularität gewonnen. Und weist seit Kurzem fünf Weltmeister in seinem Kader auf. Ob diese in Rapperswil-Jona alle dabei sein und spielen werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar.

Finanziell gehe man mit dem Spiel kein Risiko ein, sagt Präsident Delli Colli. Anders als etwa Hoffenheim, das heute Abend gegen Tuggen testet und auch beim FCRJ angeklopft hatte, habe der BVB beziehungsweise die Firma IFM in diesem Fall keine Antrittsgage verlangt. Vielmehr werden die Einnahmen aus den Ticketverkäufen zusammengelegt und nach einem noch zu bestimmenden Schlüssel aufgeteilt, so Sportkoordinator Fäh.

Diese unüblich vorteilhaften Konditionen ermöglichen dem FCRJ und seinem Anhang das sportliche Highlight. «Wir werden wohl keinen grossen Profit machen mit diesem Match», sagt Fäh. Das sei auch nicht das Ziel. Vielmehr gehe es darum, den Zuschauern und der eigenen Mannschaft ein spezielles Erlebnis zu bieten.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR