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«Keine Identität ohne Auschwitz»

Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck hat seine Landsleute 70 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor einem Schlussstrich unter den Holocaust gewarnt.

Südostschweiz
28.01.15 - 01:00 Uhr

«Es gibt keine deutsche Identität ohne Auschwitz», sagte er gestern in einer Gedenkstunde des Bundestages. «Die Erinnerung an den Holocaust bleibt eine Sache aller Bürger, die in Deutschland leben. Er gehört zur Geschichte dieses Landes», sagte der Bundespräsident weiter.

Gauck erinnerte daran, dass sich die Deutschen nach dem Krieg lange Zeit schwer mit dem Gedenken getan hätten. Die meisten Deutschen hätten versucht, sich von Schuld freizusprechen. «Solange ich lebe, werde ich darunter leiden, dass die deutsche Nation mit ihrer so achtenswerten Kultur zu den ungeheuerlichsten Verbrechen fähig war», sagte Gauck. Unter nationalsozialistischer Herrschaft waren in dem Lager mindestens 1,1 Millionen Menschen vergast, zu Tode geprügelt oder erschossen worden oder an Krankheiten und Hunger gestorben. Eine Million waren Juden.

WeltSeite 16

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