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Kaum ein Schweizer fühlt sich schlecht

Gesundheitlich fühlen sich die Schweizer gut. Probleme bereiten vor allem Übergewicht, Alkohol und Tabak.

Südostschweiz
11.10.13 - 02:00 Uhr

Bern. – Die Schweizer Bevölkerung fühlt sich ausserordentlich gesund: Nur gerade drei Prozent der Befragten bezeichneten ihren Gesundheitszustand in der Schweizer Gesundheitsbefragung 2012 als schlecht. Problematisch sind aber nach wie vor Übergewicht, Alkohol und Tabak.

83 Prozent der rund 21 500 Befragten gaben in der jüngsten Gesundheitsbefragung des Bundesamtes für Statistik (BFS) an, ihr gesundheitliches Wohlbefinden sei gut bis sehr gut. Weitere 14 Prozent schätzen ihren Gesundheitszustand als mittelmässig ein, wie aus den gestern in Bern präsentierten Resultaten hervorgeht. Erfreulich sei auch, dass sich drei von vier Personen körperlich ausreichend bewegten, sagte BFS-Direktor Georges-Simon Ulrich. Der Anteil der Personen, die sich mindestens zweieinhalb Stunden pro Woche körperlich mit mittlerer Intensität betätigen, stieg demnach seit 2002 von 61,5 auf 72 Prozent.

Fettleibige Junge immer häufiger

Diesen positiven Resultaten stehen aber auch negative Entwicklungen gegenüber: So kämpfen immer mehr Menschen in der Schweiz mit Übergewicht, was ihr Risiko für Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen erhöht. 41 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahren kommt auf einen Body-Mass-Index (BMI) 25 oder mehr und gilt somit nach internationaler Definition als übergewichtig.

In den vergangenen 20 Jahren verdoppelte sich der Anteil fettleibiger Personen (BMI über 30) beinahe –vor allem weil auch Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren immer häufiger stark übergewichtig sind. Lag der Adipositas-Anteil 1992 noch bei sechs Prozent bei Männern und fünf Prozent bei Frauen, erreicht er heute elf respektive neun Prozent.

Männer sind häufiger übergewichtig als Frauen: Ab 35 Jahren hat jeder zweite Mann zu viel auf den Rippen. Weiteres Merkmal beim Übergewicht ist die Bildung: Unter Personen mit lediglich einem obligatorischen Schulabschluss ist Übergewicht deutlich weiter verbreitet als bei Personen mit Hochschulabschluss.

Bemerkbar gemacht hat sich in der Gesundheitsbefragung auch die strengeren Regeln gegen das Rauchen zum Schutz vor dem Passivrauchen. Noch bei sechs Prozent der Befragten stellte sich heraus, dass sie regelmässig – also mindestens eine Stunde täglich – passiv mitrauchen mussten. 2002 hatte der Anteil noch bei 26 Prozent gelegen. (sda)

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