Kanton schafft Platz für mehr Gefangene

Von Abraham Gillis

Weil es in den geschlossenen Justizvollzugsanstalten der Schweiz, wie dem Sennhof in Chur, zu wenig Platz hat, müssen viele Gefangene in halboffenen Anstalten untergebracht werden. Das ist einer der Gründe dafür, dass die Justizvollzugsanstalt Realta in Cazis gut gefüllt und die Quote der Ausländer in den letzten Jahren von 40 auf 60 Prozent gestiegen ist. Von diesen sind es vor allem die nordafrikanischen Insassen, welche laut Andrea Zinsli, stellvertretender Leiter des Amtes für Justizvollzug, den Mitarbeitenden zu schaffen machen.

Bereits ein Drittel der Häftlinge in Realta stammen aus Afrika und viele davon aus den muslimischen Staaten des Nordens. Neu mit diesen Herausforderungen konfrontiert sieht sich Mathias Fässler. Er ist seit gut einer Woche neuer Leiter des Bündner Justizvollzugs.

150 neue Plätze bis Ende 2018

Abhilfe soll ein Neubau auf dem Areal der Justizvollzugsanstalt Realta in Cazis schaffen. Laut Markus Dünner, Chef des kantonalen Hochbauamtes, ist ein Projektwettbewerb für die Umsetzung des Neubaus in Vorbereitung. Dieser soll im nächsten Jahr abgeschlossen sein. Wenn der Grosse Rat danach dem Kredit zustimmt, so rechnet Dünner mit dem Baubeginn im Verlaufe des Jahres 2016 und der Fertigstellung bis 2018 oder spätestens 2019.