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Jürg Kappeler setzt auf Volkes Stimme(n)

Die Grünliberale Partei Graubünden sieht sich durch mehrere Volksentscheide in ihrer Haltung bestätigt. Nun soll Jürg Kappeler dieses Gedankengut auch in die Bündner Regierung tragen.

Südostschweiz
09.01.14 - 01:00 Uhr

norbert waser

Das Bündner Stimmvolk hat die Kandidatur für Olympische Winterspiele abgelehnt, der Volksinitiative für «sauberen Strom ohne Kohlekraft» zugestimmt und 43 Prozent der Bündner Bevölkerung unterstützte die vom Schweizer Stimmvolk angenommene Zweitwohnungsinitiative. Bei allen drei Vorlagen stand die Bündner Regierung auf der Verliererseite. Christian Stricker, Parteipräsident der Grünliberalen Graubünden, sieht darin eine zunehmende Entfremdung des Volkes von der Regierung. «In wesentlichen Punkten haben die Grünliberalen die Bedürfnisse und Anliegen des Volkes vertreten, da ist es nur konsequent, wenn wir uns an der Regierungsverantwortung im Kanton beteiligen wollen», sagte der Parteipräsident an der von rund drei Dutzend Mitgliedern besuchten Nominationsversammlung im Hotel «Stern» in Chur. Der Mann, der aus Sicht der GLP diese Fähigkeiten besitzt, ist Jürg Kappeler. Er wurde am Dienstagabend mit Applaus als Regierungsratskandidat nominiert (BT von gestern).

Die Freude des Josias F. Gasser

Der bisher grösste Aufmarsch an einer Mitgliederversammlung, die selbstbewusste Teilnahme an den Regierungsratswahlen und die Tatsache, dass das Stimmvolk mehrheitlich den Parolen der GLP-Exponenten folgte, sieht Nationalrat Josias F. Gasser als Bestätigung, dass der Bekanntheitsgrad der Grünliberalen seit der Doppelkandidatur bei den letzten Regierungsratswahlen 2010 markant gestiegen ist. «Die Zeit der Knochenarbeit ist aber noch nicht vorbei», warnte der nach wie vor bekannteste Bündner Grünliberale. «Steter Tropfen höhlt den Stein», sagte Gasser. «Mit Schlagworten lasse sich einfach politisieren, wir lassen uns aber gerne an den Taten messen.» So gelte es auch, den von den Touristikern formulierten Begriff «Naturmetropole» mit Inhalt zu füllen. «Auch hier müssen den Worten Inhalte folgen.»

Erfolgreiche Kappeler-Vorstösse

Gerne an den Taten messen lässt sich auch Regierungsratskandidat Jürg Kappeler, so wurden von ihm im Grossen Rat sechs von neun Aufträgen (darunter einer zur Erhöhung der Submissionsschwellenwerte) überwiesen, im Churer Gemeinderat wurden bei drei von sechs Vorstössen dem Stadtrat ein Auftrag erteilt. Als GLP-Erfolg wird auch das Zustandekommen der Volksinitiative «Tempo 30 in ganz Chur» gewertet, über die das Stimmvolk noch dieses Jahr abstimmen wird. Kappeler stellte sein «Grünliberales Konzept für die Zukunft Graubündens» mit den Stichworten Wirtschaftsentwicklung, Energiepolitik und Bildungspolitik vor.

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