This Jenny spielt auch mal gegen die Partei

Bern. – Es gibt wenige Politiker unter der Bundeshauskuppel, die ihre Meinung so offen und direkt kundtun wie der Glarner SVP-Ständerat This Jenny. Dafür wird er nicht zuletzt auch von seinen politischen Gegnern geschätzt. Denn bei Jenny wissen sie, woran sie sind.

Wohlgelittener Abweichler

Gleichzeitig scheut sich der 59-jährige Bauunternehmer nicht, auch einmal nicht auf Parteilinie zu politisieren, wenn er anderer Meinung ist. So geschehen vor der Abstimmung über die Volksinitiative «Für den Schutz vor Waffengewalt», als er sich klar und deutlich dafür aussprach, die Armeewaffen ins Zeughaus zu verbannen.

Vielen seiner Parteifreunde passte das zwar ganz und gar nicht. Und trotzdem erklärt Jenny: «Das hat bei uns durchaus Platz, ich bin wohlgelitten in der Partei.» Man wisse in der SVP mittlerweile, dass er ziemlich resistent sei gegen Beeinflussungsversuche von aussen.

Gegen Staus auf Autobahnen

Während der zu Ende gehenden Legislaturperiode hat Jenny, der seit 1998 in Bern sitzt, mit einer handvoll parlamentarischer Vorstösse auf sich aufmerksam gemacht. So überwiesen die Räte etwa eine seiner Motionen, die eine bessere Verkehrsführung bei Baustellen auf Nationalstrassen fordert. Gleichzeitig ärgert er sich über Politikerkollegen, die Vorstösse «nur zur eigenen Profilierung» einreichen. Er reichte deshalb kurzerhand eine Motion ein, welche eine Eindämmung der Flut fordert. Allerdings wurde diese abgelehnt.

Mehr Erfolg hatte er mit der Forderung, dass Bundesräte während vier Jahren ab dem Rücktritt keine bezahlten Mandate der Wirtschaft annehmen dürfen. Entstanden war der Vorstoss, der mittlerweile an die zuständige Kommission überwiesen worden ist, nachdem alt Bundesrat Moritz Leuenberger kurz nach dem Rücktritt beim Bauriesen Implenia einstieg. (sf)