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James Bond soll es für die Kinos 2015 richten

Das Jahr 2014 war für die Schweizer Kinobetreiber eines zum Vergessen. Gegenüber dem bereits schwachen 2013 gingen die Eintrittszahlen in der Deutschschweiz um rund acht Prozent zurück, wie René Gerber vom Branchenverband Procinema erklärt.

Südostschweiz
31.01.15 - 01:00 Uhr

Mit rund 13,3 Mio. verkauften Eintritten schweizweit war es das schlechteste Jahr seit Beginn der Datenerhebung 1955.

Die Kinos der Region bilden keine Ausnahme. 2014 lief «sehr schlecht», sagt Nadine Crotti vom Kino Rex in Uznach. Auf Zahlen festlegen will sie sich nicht. Die Abrechnung sei noch nicht gemacht.

In der Kinobar Leuzinger und im Schlosskino in Rapperswil-Jona lief es zwar leicht besser als im Deutschschweizer Schnitt. Betreiber Christian Meier beziffert den Zuschauerrückgang gegenüber dem Vorjahr lediglich auf 3,5 Prozent.

«Es freut mich, dass wir uns in einem schwierigen Umfeld relativ gut behauptet haben», hält er fest. Von einem positiven Betriebsjahr mag er trotzdem nicht reden. Zumal ein Wasserschaden im Schlosskino Ende Mai zusätzlich auf das Jahresergebnis drückte. Laut Meier betrug der Schaden inklusive Betriebsausfall rund 100 000 Franken. Trotz Versicherung blieb ein Teil an ihm hängen.

Das Seuchenjahr 2014 hatte verschiedene Ursachen: Wetter, Fussball-WM, zunehmender legaler und illegaler Internetdownload. Doch der Hauptgrund für die Misere ist für Meier wie Crotti klar: Es fehlten die zugkräftigen Filme. «Anfang Jahr lief ‘The Wolf of Wallstreet’ nicht schlecht», sagt Meier.

Und Ende Jahr wendete der letzte Teil der Filmtrilogie «Der Hobbit» das ganz grosse Debakel ab. Für ein Zwischenhoch im Herbst habe zudem «Monsieur Claude und seine Töchter» gesorgt. Doch der grosse Kassenschlager fehlte.

Für 2015 besteht allerdings Grund zum Optimismus. Denn: «In der Kinobranche redet man von ‘Bondjahren’ und ‘Nichtbondjahren’», sagt Meier. Und 2015 ist ein «Bondjahr». Ende Oktober kommt «Spectre», der neuste Film aus der britischen Agentenserie ins Kino. Der letzte Bond, «Skyfall», brachte 2012 alleine eine Million Besucher in die Schweizer Kinosäle. Weil mit «Intouchables» im gleichen Jahr ein weiterer Kassenschlager lief, strömten beinahe 16 Mio. Zuschauer ins Kino.

Die Kinobetreiber hoffen, dass sich die Zahlen 2015 wieder in jene Richtung bewegen. Denn neben Bond gibt es weitere Hoffnungsträger. Darunter die Verfilmung des Sadomaso-Romans «Fifty Shades of Grey», der neuste Teil der «Star Wars»-Saga, «Fast and Furious 7» oder der Animationsfilm «The Minions».

«Wir sind bereits sehr gut ins Jahr gestartet», sagt Kinobetreiber Meier. Till Schweigers Film «Honig im Kopf» ist zum Zugpferd über die Festtage und im neuen Jahr avanciert. «Er hat uns dieses Jahr bereits über 3000 Zuschauer gebracht», sagt Meier. «Das hatten wir zuletzt 2012 mit ‘Intouchables’».

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