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Hockeystock selbst geschnitzt

«Wir gehörten nicht zu den Waghalsigen, sondern gingen erst aufs Eis, als es offiziell freigegeben wurde. Die Gfrörni war natürlich mehrere Wochen Dorfgespräch – auch wenn es damals oft vorkam und fast normal war, dass die Schmerkner Bucht zufror und man darüber spazieren konnte.

Südostschweiz
27.01.13 - 01:00 Uhr

«Wir gehörten nicht zu den Waghalsigen, sondern gingen erst aufs Eis, als es offiziell freigegeben wurde. Die Gfrörni war natürlich mehrere Wochen Dorfgespräch – auch wenn es damals oft vorkam und fast normal war, dass die Schmerkner Bucht zufror und man darüber spazieren konnte.

Aber die komplette Seegfrörni war trotzdem eine Sensation. Aus dem ganzen Gasterland reisten Besucher an, um sich auf dem Eis zu vergnügen. Als Hobbyfischer musste ich den See, ‘mein kleines Rückzugsreich’, nun plötzlich mit allen teilen. Wir liefen mehrmals darüber, einmal nach Nuolen.

Besonders ins Gedächtnis eingebrannt hat sich ein Ausflug mit unseren vier Kindern: Der Jüngs-te war noch ein Säugling und lag im ‘Schesenwagen’. Nach einigen Metern auf der Eisdecke blieb unser 3-Jähriger plötzlich stehen und machte keinen Schritt mehr. Erst als er realisiert hatte, dass er auf dem See herumlief, bekam er es mit der Angst zu tun.

Nicht nur für die Kinder war es ein tolles Erlebnis. Im Schmerkner Seebecken Eishockey zu spielen, war ein Genuss. Ich hatte mir aus einem gebogenen Ast einen Hockeystock geschnitzt. So verbrachte ich schöne Stunden mit Kollegen auf dem Eis, das nicht einfach zu bespielen war.

Und unser Nachbar fuhr jeweils sogar mit dem Auto über den See zur Arbeit in den Kanton Schwyz. Er war bei Weitem nicht der Einzige, der die eisige Fläche dem Seedamm vorzog.»

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