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Heute wird schneller gerettet

Für seine Maturaarbeit hat Philipp Stüssi die Geschichte der Glarner Luftrettung unter die Lupe genommen. Bei der Bewältigung des Themas half ihm sein grösstes Hobby.

Südostschweiz
14.01.12 - 01:00 Uhr

Von Corina Mani

Glarus. – Mit seiner Maturaarbeit hat Philipp Stüssi sein Hobby und seine Interessen für die Berufswahl unter einen Hut gebracht. Sein grosses Hobby ist die Fliegerei. Und er zieht es in Betracht, Medizin zu studieren.

Wenn man diese zwei Dinge zusammenfügt, kommt man automatisch auf die Rega. Der Titel seiner Arbeit lautet «Luftrettung im Glarnerland – einst und heute». «Das Thema hat sich in Zusammenarbeit mit meinem Betreuer Peter Züger ergeben», erklärt der Stadtglarner.

Fachkundige Unterstützung

Stüssi versuchte in seiner Maturaarbeit herauszufinden, wie sich die Luftrettung im Glarnerland entwickelt hat. «Das Ganze auf das Glarnerland bezogen zu erforschen, stellte sich als schwierig heraus», sagt er. Es gebe relativ wenig Unterlagen dazu. «Zum Glück liessen sich dann aber fachkundige Personen finden, die mir sehr weiterhalfen», erzählt er.

Früher wurden verunfallte Personen von mutigen Privatpiloten gerettet. Diese konnten jedoch nur helfen, wenn sie mit ihren Flugzeugen einen geeigneten Landeplatz fanden. Später wurden im Glarnerland von den umliegenden Regabasen mit Hilfe von Helikoptern Rettungen geflogen. Als dann 1972 die Heli-Linth AG gegründet wurde, konnten Verunglückte direkt von Mollis aus geborgen werden. Dank den technischen Fortschritten ist es heute möglich, schwerer Verletzte und auch mehr Personen zu retten. Dies vor allem, weil heute alles viel schneller geht – von der Alarmierung der Rega, bis zur Rettung selber.

Gletscherflug als Höhepunkt

Neben dem mühsamen Teil seiner Arbeit gab es aber auch viele schöne Erlebnisse. Der absolute Höhepunkt sei der Gletscherflug gewesen, zu welchem ihn einer der besten Gletscherpiloten eingeladen habe.

«Er sagte mir, dass er nicht so gut erklären könne und lud mich deshalb spontan ein, mit ihm einen Flug zu machen», erzählt Stüssi strahlend. Dieses Erlebnis, und die damit verbundenen Gefühle werde er nie vergessen. Angst habe er keine gehabt. Schliesslich fliege er selber, das habe ihm Vertrauen in den Piloten gegeben.

Ein prägendes Erlebnis mit der Rega hatte Stüssi schon, bevor sein Thema feststand. «Zur Themenwahl beigetragen hat das zwar nicht, aber es war sehr speziell, dabei zu sein», erzählt Stüssi. Er erlebte mit, als im letzten Jahr auf dem Flugplatz in Mollis ein Segelflieger abstürzte und später starb. «Wir alarmierten sofort die Rega, und eigentlich habe ich sogar die Rega-App», sagt Stüssi. Diese habe er aber im Stress völlig vergessen.

Militärpilot oder Rettungsflieger

Das dabei sein bei diesem Unfall habe ihm gezeigt, dass bei der Rega heute alles sehr schnell funktioniere. In seiner Maturaarbeit konnte er das Erlebte auch beweisen.

Die Fliegerei begleitet Stüssi schon lange, auch seine Aufnahmearbeit schrieb er darüber. Da ist es auch naheliegend, dass er Pilot werden möchte. Aber nicht irgendein Pilot. «Mein Ziel ist es, Militärpilot zu werden.»

Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Doch Stüssi geht bereits in die richtige Richtung. Ein Teil des Aufnahmeverfahrens hat er schon erfolgreich absolviert. Falls das nicht klappen sollte, wird Stüssi vermutlich Medizin studieren. «Ich könnte mir auch sehr gut vorstellen, später bei der Rega zu arbeiten», sagt Stüssi schmunzelnd.

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