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Hamilton will in Ungarn zurückschlagen

Lewis Hamilton ist nach seinem Crash in Hockenheim nicht frei von Schmerzen, vor seinem Lieblingsrennen beim Formel-1-GP von Ungarn vom Sonntag aber guter Dinge, den Rückstand auf Nico Rosberg verkürzen zu können.

Südostschweiz
24.07.14 - 02:00 Uhr

Von Peter Lattmann

Automobil. – Siebenmal ist Lewis Hamilton zum Grossen Preis von Ungarn gestartet und viermal als Sieger ins Ziel gekommen. Je einmal ist er noch als Vierter und Fünfter abgewunken worden, und noch jedesmal hat er den Teamkollegen in Schach gehalten. Die positiven Erinnerungen an dieses Rennen lassen den britischen Mercedes-Fahrer die Nachwirkungen seines üblen Qualifying-Unfalls vom letzten Samstag vergessen, obwohl er am Montag wieder über Nacken- und Rückenprobleme klagte. Erklärtes Ziel an diesem Wochenende ist der fünfte Sieg auf dem verwinkelten Hungaroring, der ihn mit intakten Titelchancen und höchstens noch sieben Punkte Rückstand auf seinen Teamkollegen Nico Rosberg in die wohl verdiente Sommerpause ziehen liesse.

Alonsos Regelmässigkeit

Mit einem erneuten Triumph würde er zu den ganz Grossen der Branche aufschliessen. Denselben Grand-Prix fünfmal oder noch häufiger für sich entschieden haben erst Michael Schumacher – und das gleich 15 Mal – sowie Ayrton Senna, Alain Prost, Jim Clark und Graham Hill. Als zweifacher Sieger ist auch Jenson Button ein gern gesehener Gast in Ungarn. Für einen weiteren Erfolg kommt er mit seinem aktuellen McLaren-Mercedes bei normalen Bedingungen aber ebensowenig in Frage wie die Ferrari-Piloten Fernando Alonso und Kimi Räikkönen, deren einzige Siege weit zurück liegen. Des Spaniers Ambitionen sind markant kleiner geworden. Er wäre schon zufrieden, wenn er wie immer in dieser enttäuschenden Saison in die Punkte fahren könnte. Dasselbe Kunststück ist nur noch Nico Hülkenberg im Force India gelungen. Alonso hat in Ungarn 2003 mit Renault seinen ersten Grand Prix überhaupt errungen, Räikkönen zwei Jahre später mit McLaren-Mercedes gewonnen. Die diesbezüglichen Bemühungen von Nico Rosberg und Sebastian Vettel sind bisher im Sande verlaufen.

Keine geheimen Tricks

«Der Hungaroring kommt meinem Fahrstil entgegen und macht viel Spass. Man kann angreifen und andere unter Druck setzen, obwohl das Überholen sehr schwierig ist», glaubt Hamilton. «Geheime Tricks habe ich aber nicht. Ich hatte hier einfach fast immer Glück und hoffe, dass es so weiter geht und ich wieder auf Nicos Höhe komme. Grund zu Änderungen gibt es nicht. Mehr auf diese Meisterschaft fokussieren und noch härter dafür arbeiten kann ich nicht.» Weder Schmerzen noch die jüngsten Gerüchte über Kontakte von Mercedes zu Sebastian Vettel für die Zeit nach dem Auslaufen des Vertrages mit Hamilton beeindrucken den Weltmeister 2008: «Ich fühle mich sehr wohl in diesem Team, habe ein tolles Auto und keinen Grund in eine andere Richtung zu schielen.»

Ungleich schlechter ist der ungarische Leistungsausweis von Nico Rosberg. Der WM-Leader ist in acht Versuchen noch nie aufs Podest gefahren und hat neben dem vierten Platz als Bestergebnis 2009 nur noch dreimal gepunktet.

Velo gefährlicher als Formel 1

Vor Zwischenfällen bleibt die sonst so erfolgreiche Mercedes-Truppe derzeit nicht verschont. Rosberg wurde in Silverstone vom Getriebe verraten, Hamilton knallte in der Sachskurve von Hockenheim wegen einer defekten Frontscheibe heftig in die Abschrankung, doch am schlimmsten erwischte es nun den, der das brisante Titelduell der teuren Mercedes-Angestellten so gut wie möglich unter Kontrolle zu halten versucht. Motorsport-Chef Toto Wolff stürzte am Dienstag an einem teaminternen Anlass in Wien mit dem Velo und brach dabei das Schlüsselbein, die Schulter, den Ellbogen und das Handgelenk.

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