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GLP Chur will beim Schulrat bleiben

Daniel Schneeberger, GLP-Präsident Chur, befürchtet den Missbrauch der zu schaffenden Bildungskommission zum Politinstrument.

Südostschweiz
21.01.14 - 01:00 Uhr

Abstimmung Das Schweizer Schulsystem ist im Wandel: In den letzten zwanzig Jahren haben fast alle Kantone professionelle Schulleitungen eingeführt. Diese übernehmen in den Schulen das Tagesgeschäft – anstelle von in Volkswahlen bestellten Gremien wie der Schulpflege oder dem Schulrat. Auch in Chur sollen sich die Strukturen nun Richtung «geführte Schule» wandeln. Wichtiger Meilenstein in dieser Umstrukturierung ist die Schaffung einer Bildungskommission statt des bestehenden Schulrats. Doch genau dagegen wehren sich nun die Churer Grünliberalen. Sie befürchten, dass die neunköpfige Bildungskommission – welche vom Gemeinderat gewählt werden und aus mindestens fünf Gemeinderäten bestehen soll – zum parteipolitischen Instrument missbraucht werden könnte. Darum haben die GLP-Parteimitglieder kürzlich die Nein-Parole für die dafür nötige Anpassung der Churer Stadtverfassung beschlossen.

Daniel Schneeberger, Präsident der Churer GLP, ist überzeugt, dass eine Bildungskommission zu einer Verpolitisierung dieses Gremiums führen würde. «Wir wünschen uns einen vom Gemeinderat unabhängigen Schulrat.» Zudem ist der Grünliberale überzeugt, dass sich das Volk Leute im Schulrat wünscht, die es auch selber wählen kann. Darin sässen viele engagierte Leute, Mitarbeiter vom kantonalen Bildungsamt genauso wie Kantonsschullehrer. Auch ist laut Schneeberger ist die Schaffung einer Bildungskommission nicht Voraussetzung für eine geführte Schule.

Was die Grünliberalen hingegen begrüssen würden, wäre die Abschwächung des Stadtrat-Einflusses im Schulrat. Das heute als Schulratspräsidentin amtierende Stadtratsmitglied solle in Zukunft nur noch beratenden Charakter haben. (abg)

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