×

Glarus Nord zwischen Pest und Cholera

Der allererste Leitsatz des Richtplanentwurfs für Glarus Nord lautet: «Die künftigen Baufaufgaben müssen grösstenteils im bestehenden Siedlungsgebiet realisiert werden.

Südostschweiz
16.01.14 - 01:00 Uhr

Von Daniel Fischli

» Von diesem hehren Grundsatz will der Gemeinderat, der den Entwurf nun zuhanden des Parlamentes verabschiedet hat, auf nicht weniger als 17 Hektaren abweichen. Das entspricht der Fläche von rund 24 Fussballplätzen. Damit nicht genug: Die Fläche befindet sich nicht irgendwo, sondern im bisher klar landwirtschaftlich geprägten Riet.

Der beabsichtigte Sündenfall hat seine bekannten Gründe: Die Eternit möchte in Niederurnen ennet der Bahnlinie eine neue Fabrik auf der grünen Wiese bauen. Und diese Eternit ist immerhin der viertgrösste Arbeitgeber des Kantons und der zweitgrösste der Gemeinde Glarus Nord. Dem Verlust des unüberbauten Bodens steht also der angedrohte Verlust von Hunderten von Arbeitsplätzen gegenüber.

Man möchte nicht in der Haut der Parlamentarier stecken, die zwischen Pest und Cholera entscheiden müssen. Man kommt als Bürger von Glarus Nord aber spätestens an der Gemeindeversammlung nicht mehr darum herum, Stellung zu beziehen. Und das ist auch gut so. Dieser Entscheid ist von so grosser Tragweite, dass er an der Gemeindeversammlung am richtigen Ort ist.

Allerdings fehlen bislang die Grundlagen für einen fundierten Entscheid. Man hört von der Eternit, es gebe keine Alternative. Doch man möchte es schwarz auf weiss und ausführlich dargelegt bekommen. Die Eternit ist nun gefordert.

dfischli@suedostschweiz.ch

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR